Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Gesundheitsministerium sieht ausreichend Testkapazitäten 

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Kapazitäten für PCR-Coronatests als ausreichend bezeichnet. "Grundsätzlich ... haben wir ausreichend Kapazitäten bisher noch in Deutschland", sagte ein Ministeriumssprecher. Er bezifferte die Kapazitäten auf 2,3 bis 2,4 Millionen PCR-Tests pro Woche und den Abruf in bisherigen Spitzenzeiten auf etwa 1,5 Millionen Tests. Der Aspekt werde auch im Rahmen der Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz über Quarantäneregelungen berücksichtigt. Auch die Kapazitäten in den Laboren spiele eine Rolle. "Aber es bleibt dabei, dass wir insgesamt davon ausgehen, dass wir da auch aufgrund der breiten Infrastruktur an Laboren, die wir haben in Deutschland, ausreichend Kapazitäten vorhalten können", betonte der Sprecher.


Unionsländer fordern vor MPK Wiedereinführung der pandemischen Lage 

Die von der Union geführten Landesregierungen fordern vor den Bund-Länder-Beratungen wegen der absehbaren Omikron-Welle des Coronavirus die Wiedereinführung der im November von den Ampel-Parteien im Bundestag abgeschafften pandemischen Lage. Das geht aus einem Beschlussvorschlag vom Freitagvormittag hervor, den die unionsgeführten Länder in die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) einbringen und die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.


Ärzteverband und Labore warnen vor Engpässen bei Testkapazitäten 

Der Ärzteverband Marburger Bund und und der Labor-Verband haben vor Engpässen bei den Corona- Testkapazitäten gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Auch der Verband der medizinischen Labore schlug wegen der erwarteten Menge der Tests Alarm.


Mittelstand für kürzere Quarantänezeiten in allen Bereichen 

Der deutsche Mittelstand hat sich vor dem Bund-Länder-Treffen zur Pandemielage für kürzere Isolations- und Quarantänezeiten in allen Bereichen ausgesprochen. "Ein massiver und flächendeckender Ausfall von Arbeitskräften muss nicht nur in den viel zitierten Kritischen Infrastrukturen vermieden werden", erklärte der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) am Freitag. Ein Großteil der Beschäftigten im deutschen Mittelstand sei geimpft und dürfe nicht länger als unbedingt nötig aus dem Arbeitsleben herausgerissen werden.


Kretschmer warnt vor weiterer Eskalation von Corona-Protesten 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor einer weiteren Eskalation der Corona-Proteste gewarnt. "Es werden auch Bürgermeister, Journalisten, Wissenschaftler und Richter bedroht", sagte Kretschmer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Freitag. "Wir müssen die Institutionen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verteidigen - auch in den sozialen Medien." Die Radikalisierung finde "auf Grundlage von falschen Informationen statt, die immer weiter verstärkt werden". Deswegen müsse "der Rechtsstaat handeln, bevor es die ersten Toten gibt".


Kinderärzte fordern sofortige allgemeine Impfpflicht 

Kinderärztepräsident Thomas Fischbach fordert "eine allgemeine Impfpflicht, und zwar sofort!", um die Impflücke bei den Erwachsenen zu schließen. Die Politik habe sich viel zu lange vor dem unbequemen Thema gedrückt und wolle die Impfpflicht nun auf die lange Bank schieben, beklagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Das wäre fatal, denn umso länger müssen Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen leiden." Fischbach ergänzte: "Kinder dürften nicht länger dafür herhalten müssen, die wirklich Gefährdeten, also ungeimpfte Erwachsene, zu schützen. Denn das ist unanständig." Die Impfquote bei den Jugendlichen ab zwölf Jahren sei mit über 60 Prozent bemerkenswert hoch, betonte der BVKJ-Präsident. Auch das spreche dafür, Schulen offen zu halten.


Bovenschulte sieht vor MPK keine großen Streitthemen 

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) erwartet beim heutigen Bund-Länder-Treffen keine großen Streitpunkte bei den geplanten Corona-Maßnahmen. So sind beispielsweise für die Gastronomie eine 2G-Plus-Regel, im Öffentlichen Personennahverkehr und Einzelhandel eine FFP2-Maskenpflicht sowie verkürzte Quarantäne-Zeiten geplant. "Es liegt ein Beschlussvorschlag vor. Und ich erwarte eigentlich, dass wir uns auf dieser Linie, die da vorgezeichnet wird, auch einigen können", sagte der SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Die Regierungschefs der Länder wollten am Freitag auf der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Omikron-Welle beraten.


Abbott stockt Produktion von Binax Covid-19 Test-Kits auf 

Der Medizintechnikkonzern Abbott will die Produktion seiner Binax Covid-19-Tests von aktuell 70 Millionen auf 100 Millionen Stück pro Monat erhöhen, wie CEO Robert Ford auf der Technikmesse CES in Las Vegas sagte. Die Nachfrage nach Tests ist in den vergangenen Wochen sprunghaft angestiegen, da die Fallzahlen dank der hochansteckenden Omicron-Variante des Coronavirus und der verstärkten Reiseaktivitäten rund um die Feiertage zum Jahresende in die Höhe geschnellt sind. Auch wenn Abbott und andere Hersteller ihr Angebot aggressiv erhöhen, rechnet Ford damit, dass die Nachfrage auch im Februar hoch bleibt. Bald danach dürften Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht kommen.


Ärzteverband warnt vor Engpässen bei PCR-Tests 

Deutschlands größter Ärzteverband Marburger Bund hat vor Engpässen bei PCR-Tests gewarnt. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es sei also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch "eingeschränkt" zur Verfügung stehen. Dies sei schon jetzt in anderen Ländern zu sehen. "Wir brauchen deshalb einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen", forderte Johna und schlug vor: "Möglich wären zwei Antigentests in Folge, mit denen man sich freitesten kann."


Aussicht auf schnelle Einführung einer erweiterten Impfpflicht gesunken 

Die Aussicht auf eine schnelle Einführung einer erweiterten Corona-Impfpflicht scheint vor der Bund-Länder-Konferenz am Freitag gesunken. Die Impfpflicht wurde in einer der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorliegenden Beschlussvorlage für das Spitzentreffen nicht erwähnt, die SPD-Fraktion rechnet erst bis Ende März mit dem Abschluss des Gesetzesgebungsprozesses. Widerstand gibt es vor allem gegen ein Impfregister - manche ziehen den Nutzen der Impfpflicht sogar komplett in Zweifel.


KBV-Chef lehnt allgemeine Impfpflicht wegen organisatorischer Hindernisse ab 

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, lehnt trotz wachsenden Drucks eine allgemeine Impfpflicht weiter ab: "Impfen ist das wirksamste Instrument im Kampf gegen das Virus. Trotzdem halte ich nach wie vor nicht viel von einer Impfpflicht", sagte Gassen der Rheinischen Post. Es gebe allein schon zu viele organisatorische Hindernisse, um dieses Vorhaben in kurzer Zeit starten zu können. Das fange bereits beim Impfregister an. "Wer soll das unter Wahrung des Datenschutzes erstellen, wo soll es gepflegt werden?", fragte der KBV-Chef. "Bis wir dies alles erarbeitet haben, ist die Corona-Gefahr vermutlich wirklich vorbei." Ein weiteres Problem sei die nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffes.

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January 07, 2022 07:09 ET (12:09 GMT)