Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


BDA: Quarantänevorschriften schnellstmöglich anpassen 

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat auf eine Verkürzung von Quarantänezeiten gedrungen. "Die Quarantänevorschriften müssen jetzt schnellstmöglich angepasst werden, damit auch in der Omikron-Welle jederzeit Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann", erklärte der Verband. Gerade bei symptomlosen Infizierten und Kontaktpersonen müsse eine verkürzte Quarantäne möglich sein, wenn sonst die Infrastruktur gefährdet sei. Darüber hinaus müssten auch wieder Arbeitsquarantänen ermöglicht werden. Dieses Instrument, bei dem unter Quarantäne stehende Beschäftigte im Rahmen eines besonderen Hygienekonzepts weiter arbeiten könnten, habe sich bereits in der ersten und zweiten Welle der Pandemie bewährt, etwa in der Lebensmittelindustrie und im Krankenhausbereich.


GEW warnt Politik beim Thema Schulschließungen vor falschen Versprechen 

Nicht an allen Schulen wird nach Einschätzung von GEW-Chefin Maike Finnern Präsenzunterricht weiterhin durchgängig möglich sein. "Wir müssen uns ehrlich machen", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag dem Portal "Business Insider. "Es wird Schulen geben, die auf Distanz unterrichten müssen", sei es durch eine hohe Zahl an Corona-Infektionen oder durch Quarantäneanordnungen in der Schülerschaft beziehungsweise unter den Lehrenden.


Buschmann: Frage der Impfpflicht hängt auch von der Schutzdauer der Vakzine ab 

Ob eine Impfpflicht Sinn macht, hängt nach Überzeugung von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auch von der Dauer der Wirkung der Vakzine ab. "Wenn es im Februar/März belastbare Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Impfpflicht eine deutliche Vergrößerung des Freiheitsspielraums für uns alle bringt, dann spricht viel dafür", sagte er der Wochenzeitung "Zeit". Sollte das Impfen hingegen absehbar nur für zwei, drei Monate helfen, "dann spricht das eher gegen eine Impfpflicht". Im Bundestag werden derzeit verschiedene Gruppenanträge zur Frage einer möglichen Impfpflicht vorbereitet.


Frankreichs Opposition verzögert Einführung von Corona-Impfpass 

Die französische Opposition hat die Einführung eines Corona-Impfpasses überraschend verzögert. Eine "Vereinigung der Unverantwortlichen" habe versucht, die Verabschiedung des entsprechendes Gesetzes zu verzögern, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Dienstag dem Sender France Inter. Die Regierung wollte den Impfpass, der der deutschen 2G-Regelung entspricht, nach bisherigen Plänen zu Mitte des Monats einführen. Attal betonte, möglichst nah am ursprünglichen Termin bleiben zu wollen.


Mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen in den USA 

Die USA haben am Montag erstmals mehr als eine Million Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert und damit einen neuen weltweiten Höchstwert erreicht. Das meldete die Johns Hopkins-Universität. Bereits am Sonntag hatte der prominente Virologe Anthony Fauci gesagt, die Kurve der Neuinfektionen in den USA verlaufe derzeit "fast senkrecht".


Grünen-Gesundheitssprecher will Verbesserung der Datenlage 

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, hat dringende Maßnahmen gefordert, um dauerhaft tagesaktuelle Daten zu den Corona-Infektionen sicherzustellen. "Klar ist nach zwei Jahren Pandemie, das kann so nicht weitergehen", sagte Dahmen im ARD-Morgenmagazin. "Wir brauchen meines Erachtens drei Dinge, um eine bessere Datenlage für die Grundlage politischer Entscheidungen zu haben." Ein "Digitalisierungsschub" müsse sicherstellen, "dass Daten, die da sind, auch vernetzt tagesaktuell zur Verfügung stehen". Zudem müssten die Gesundheitsämter besser ausgestattet werden, und für die Testkapazitäten und deren Einbindung dürfe es nicht länger "nur eine werktägliche Nine-to-five-Infrastruktur" geben. Dahmen kündigte einen Ausbau der elektronischen Patientenakte, ein Gesundheitsregistergesetz und ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz an.


Klinikärzte fordern kürzere Quarantäne bei Omikron-Infektionen 

Deutschlands Klinikärzte fordern eine substanzielle Verkürzung der Quarantäne-Zeit für Omikron-Infizierte und deren Kontaktpersonen, die in wichtigen Versorgungsbereichen arbeiten. "Genesene und Geimpfte sollten nach sieben Tagen wieder zur Arbeit gehen dürfen, wenn sie am sechsten Tag nach Feststellung einer Omikron-Infektion einen PCR-Test machen und dieser negativ ausfällt", sagte Michael Weber, Präsident des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte (VlK), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag.


Weitere chinesische Millionenstadt im Corona-Lockdown 

In China ist in einer weiteren Millionenstadt wegen Corona-Infektionsfällen ein kompletter Lockdown verhängt worden. In Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan war es den Einwohnern seit Montagabend untersagt, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die örtlichen Behörden kündigten an, dass die strikte Einhaltung der Ausgangssperre von Wachposten kontrolliert werden solle. In Yuzhou, einer Stadt mit 1,17 Millionen Einwohnern, waren in den vergangenen Tagen drei Corona-Ansteckungsfälle entdeckt worden. In der nördlichen Millionenmetropole Xi'an gilt bereits seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown, nachdem es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen war. Xi'an verzeichnete mehr als 1.600 Infektionsfälle seit dem 9. Dezember.


Krankenhäuser verlangen während Pandemie bürokratische Entlastung 

Die Kliniken in Deutschland verlangen vorübergehende bürokratische Erleichterungen während der Corona-Pandemie. Auf diese Weise solle erreicht werden, dass sich die Beschäftigten in vollem Umfang auf die Patientenversorgung und die Notfallorganisation konzentrieren könnten, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In der aktuellen Situation sei mit "extrem stark steigenden" Corona-Infektionszahlen zu rechnen, sagte Gaß mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus. Konkret plädierte Gaß dafür, dass die Prüfungen der Krankenhäuser durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen bis zum Ende der Pandemie ausgesetzt werden. Alle Fristen zur Vorlage von Nachweisen gegenüber dem Medizinischen Dienst, den Krankenkassen und Behörden sollten vorübergehend ausgesetzt werden, verlangte er.


Tausende Teilnehmer bei bundesweiten Protesten gegen Corona-Regeln 

Tausende Gegner der Corona-Maßnahmen sind am Montagabend bundesweit erneut auf die Straße gegangen. In Mecklenburg-Vorpommern und Bayern war die Polizei in mehreren Städten im Einsatz, um größere Menschenansammlungen zu überwachen. In Rostock seien bis zu 4.000 Menschen zum "Montagsspaziergang" erschienen, erklärte die Polizei. Im sächsischen Landkreis Zwickau kam es zu gewalttätigen Angriffen auf die Polizei, 14 Einsatzkräfte wurden dabei verletzt. Auch in mehreren anderen Bundesländern gab es in zahlreichen Städten Proteste gegen die Corona-Regelungen.


Bundesweite Corona-Inzidenz steigt den sechsten Tag in Folge 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist am sechsten Tag in Folge gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 239,9 an. Am Vortag hatte sie bei 232,4 gelegen, vor einer Woche bei 215,6. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Wie das RKI nun unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 30.561 (Vorwoche: 21.080) Neuinfektionen verzeichnet. Ferner wurden in diesem Zeitraum 356 (372) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2022 08:00 ET (13:00 GMT)