Der Ausschuss für internationalen Handel hat am Dienstag (24.1.) für das Umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) gestimmt. Das Abkommen soll im Handel zwischen der EU und Kanada 99 Prozent der derzeitigen Zölle abschaffen. Das Plenum wird im Februar über CETA abstimmen. Vor der Abstimmung im Ausschuss haben wir den Berichterstatter des Parlaments, Artis Pabriks (EVP, LV), dazu interviewt. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung unseres Facebook Live-Interviews.

Wir haben am Montag (23.1.) eine Facebook Live-Fragerunde mit dem zuständigen EU-Parlamentsberichterstatter für das Freihandelsabkommen CETA, Artis Pabriks (EVP) aus Lettland, veranstaltet. Er betonte: 'Die Hauptmotivation ist, durch den Handel mehr Wohlstand zu schaffen. CETA ist ein wirklich gutes Beispiel dafür, wie gute Handelsabkommen gemacht werden sollten.'

Einige unserer Facebook-Follower äußerten Bedenken hinsichtlich unzureichender Transparenz rund um das Abkommen. Darauf antwortete Pabriks, dass das Abkommen seit drei Jahren für jedermann online verfügbar sei. Hinsichtlich etwaiger Befürchtungen, CETA könne auf die nationale Souveränität Einfluss nehmen, sagte der Berichterstatter: 'Wir haben in Europa unsere Verfassungen, unsere Gesetze und die EU-Verträge. Und sie können von diesem Handelsabkommen nicht 'overruled' werden.'

CETA werde kein 'Wundermittel' sein, so Pabriks. Besonders stark könnten kleine und mittlere Unternehmen von dem Abkommen profitieren. Des Weiteren hob er hervor, dass rund 14 Prozent aller Beschäftigten in der EU vom internationalen Handel abhängig seien.

Unsere Facebook-Follower stellten auch die Frage, ob der europäische Markt von Lebensmitteln überschwemmt werden könne, die den EU-Standards nicht entsprechen. Darauf sagte Pabriks: 'Faktum ist, dass dieses Abkommen keine Senkung der Standards auf unserem Kontinent erlaubt. Kanada und Europa sind gleichgesinnte Partner. Es gibt bestimmte Bereiche, in denen die EU-Standards höher sind und andere, wo die kanadischen Standards besser sind. Dieser Deal basiert auf den besten Praktiken beider Seiten. Davon werden die Kanadier und wir Europäer profitieren.'

CETA soll den Handel mit Waren, Dienstleistungen und Investitionen zwischen der Europäischen Union und Kanada fördern. Spitzenvertreter der EU und Kanadas haben das Abkommen am 30. Oktober 2016 unterzeichnet. Das EU-Parlament muss dem Abkommen zustimmen, bevor dieses in Kraft treten kann.

Die EU ist bereits jetzt Kanadas zweitgrößter Handelspartner. Schätzungen zufolge werde der Handel zwischen der EU und Kanada nach der vollen Umsetzung des Abkommens um mehr als 20 Prozent steigen.

Sehen Sie hier das Interview in voller Länge.

Europäisches Parlament veröffentlichte diesen Inhalt am 24 Januar 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 Januar 2017 16:30:05 UTC.

Originaldokumenthttp://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/20170123STO59530/CETA-Artis-Pabriks-über-das-Freihandelsabkommen-zwischen-der-EU-und-Kanada

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