TOPS Colas (+53%): Zu einer Zeit, die unter 20-Jährige nicht kennen, zählte die Bouygues-Tochtergesellschaft an der Pariser Börse zu den heißesten Übernahmekandidaten. Der Mutterkonzern brauchte allerdings bis 2023, um den Minderheitsaktionären der Tochter einen Ausweg zu weisen. Bouygues hält aktuell bereits 96% des Kapitals und will auch den verbleibenden Teil zu 175 EUR je Aktie übernehmen. Adevinta (+32%): Der norwegische Online-Anzeigenspezialist bestätigte diese Woche, dass er ein Übernahmeangebot von einem Konsortium unter Führung der Investmentfonds Blackstone und Permira erhalten hat. Die Gespräche befinden sich zwar noch in einer frühen Phase, doch die Meldung hat durchaus schon eine gewisse Wirkung gezeigt. Indirekt profitierte davon auch die Adevinta-Mutter Schibsted, deren Aktie ebenfalls 17% hinzugewann. Splunk (+20%): Cisco wird den Spezialisten für Cybersicherheit zu einem Preis von 157 USD je Aktie übernehmen, um seine Angebotspalette auszuweiten. Insgesamt beläuft sich der Kaufpreis auf 28 Mrd. USD. Das Angebot ist verbindlich, da der Preis bereits von den Beteiligten verhandelt wurde. Man kann also durchaus von einer "freundlichen" Übernahme sprechen. Die Meldung hat in dieser Woche dem Technologiesektor, der sich nach der klaren Haltung der US-Notenbank Fed in Bezug auf weitere Zinsschritte verunsichert zeigte, etwas Auftrieb verliehen. Unicredit (+8%): Die italienische Großbank profitierte von der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 2,5 Mrd. EUR, d. h. etwa 6% ihrer Marktkapitalisierung. Die Analysten hatten mit diesem Schritt erst später gerechnet, doch war die Aktie nach der Neuigkeit am Markt sehr gefragt. FLOPS S4 Capital (-26%): Die Aktie der Mode-Werbeagentur, die von dem berühmt-berüchtigten "Werbezar" Martin Sorrell geführt wird, stürzte diese Woche ab, nachdem die Ziele nach unten korrigiert wurden. So ist das nun mal bei den Marktlieblingen, die stets die Erwartungen übertreffen: Sobald das nicht mehr der Fall ist, kann die Landung umso härter sein. Noch stärker fällt ins Gewicht, dass es sich hierbei schon um die zweite Gewinnwarnung innerhalb von zwei Monaten handelt. Das Unternehmen wurde entsprechend drastisch abgestraft. Idorsia (-24%): Für das Schweizer Biotech-Unternehmen geht die Talfahrt weiter. Der Markt rechnet mit einer deutlichen Kapitalerhöhung. Nach unserem Kenntnisstand bleiben die Analysten von Baader Helvea, die diese Woche den Investor-Relations-Chef des Unternehmens auf der Investmentwoche willkommen hießen, bei dem Titel vorsichtig und verweisen darauf, dass bis 2024 ein Finanzierungsbedarf von 700 Mio. CHF besteht. ARM Holdings (-14%): Nach dem fulminanten Börsengang hat das Unternehmen des SoftBank-Portfolios deutlich an Boden verloren, denn der Kurs ist auf etwa 53 USD gefallen. Die Aktie, deren Erstnotiz bei 51 USD gelegen hatte, war in den ersten Handelsstunden auf bis zu 69 USD gestiegen. Zwischen der Angst, etwas zu verpassen, und der aktuell herrschenden Besorgnis über die Entwicklung der Aktienmärkte versuchen die Anleger einen Mittelweg zu finden. Lonza (-14%): Schwierige Woche für den schweizerischen Partner der Pharmabranche: Innerhalb kurzer Zeit musste man den Abgang des CEO und die Ankündigung von Moderna verkraften, die mRNA-Produktion am Standort Visp zu reduzieren. Um die Lage zu beruhigen, bekräftigte Lonza im Vorfeld des auf den 17. Oktober terminierten Investorentages seine Ziele für 2023. Société Générale (-12%): Das Top-Management der französischen Bank hatte sicher nicht damit gerechnet, mit der Vorstellung der mittelfristigen Strategieplanung ein solches Fiasko zu verursachen. Aber genauso kam es: Die Analysten zeigten sich davon überrascht, dass die Annahmen von einem Geschäft mit Null- oder nur sehr niedrigem Wachstum ausgingen. Vielleicht waren sie aber auch nur etwas zu optimistisch angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen, die sich in Europa in einem Hochzinsumfeld abzeichnen? Adyen (-10%): Das niederländische Fintech-Unternehmen erlebte in den letzten Wochen das typische Schicksal eines zyklischen Börsenlieblings: Der Kurs fiel deutlich unter den Marktdurchschnitt. Die großzügige Bewertung war in einem Umfeld mit starkem Wachstum durchaus gerechtfertigt. Unter den aktuell herrschenden komplexeren Bedingungen muss man allerdings schon nach Argumenten suchen. |