BERLIN (dpa-AFX) - Die Mieten in Berlin sind nach einer Studie im vergangenen Jahr wieder schneller gestiegen. Es gibt aber auch Stadtteile, in denen das Wohnen billiger wurde. Das geht aus dem Wohnmarktreport 2017 hervorgeht, den der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp am Mittwoch mit dem Immobiliendienstleister CBRE vorlegte.

Der stadtweite Mittelwert legte gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent zu, womit das Wachstum wieder das Niveau von 2014 erreichte. 2015 - in dem Jahr, in dem die Mietpreisbremse eingeführt wurde - hatte es einen Anstieg um 2,3 Prozent gegeben.

Rund um die Prinzenstraße in Kreuzberg boten Vermieter Wohnungen im vergangenen Jahr jedoch knapp 17 Prozent günstiger an als im Vorjahr, am Bülowbogen in Schöneberg waren es gut 11 Prozent, an der Johannisthaler Chaussee in Neukölln mehr als 5 Prozent. Selbst am Treptower Park (- 5 Prozent) und Unter den Linden (-3 Prozent) verzeichneten die Autoren Rückgänge bei den verlangten Kaltmieten.

Manche Klischees zum Berliner Wohnungsmarkt stimmten nicht, heißt es in dem Bericht, der am Mittwoch vorgelegt wurde. "Weder weisen die Angebotsmieten nur in die eine Richtung nach oben, noch sind diese in den Innenstadtgebieten durchweg hoch."

Unter den 190 untersuchten Postleitzahlengebieten sind Bereiche mit sinkenden Mieten aber die Ausnahme. In den teuersten Innenstadtlagen stagnieren demnach die Mieten nach jahrelangem Anstieg, während sie am Rande der Innenstadt weiter kräftig nachziehen. Auch am Stadtrand wird es weiter teurer. Auch für Eigentumswohnungen müssen die Käufer immer tiefer in die Tasche greifen.

Besonders stark stiegen die Mieten 2016 in Bezirken, in denen viele kleine Wohnungen angeboten werden: in Neukölln (17 Prozent) und Marzahn-Hellersdorf (10 Prozent). In den Innenstadtbezirken werden immer mehr möblierte Wohnungen angeboten. Mit ihnen können Vermieter unter bestimmten Umständen die Mietpreisbremse umgehen./bf/DP/tos