BERLIN (AFP)--Fast jeder Fünfte in Deutschland sorgt nicht zusätzlich für sein Alter vor. Das geht laut einem Bericht der Funke Mediengruppe vom Donnerstag aus einer repräsentativen Befragung der Deutschen Bank hervor. Demnach legen 83 Prozent der 18- bis 67-Jährigen privat oder beruflich Geld für ihre Rentenzeit außerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung zurück, 17 Prozent tun dies nicht.

"Die Ergebnisse zeigen, dass weite Teile der Bevölkerung Gefahr laufen, als Rentnerinnen oder Rentner deutliche Abstriche beim Lebensstandard hinnehmen zu müssen", erklärte dem Bericht zufolge dazu die Deutsche Bank. Als Hauptgrund für die fehlende Vorsorge nennt demnach die Mehrheit der rund 2.000 befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass sie zu wenig Geld zum Sparen zur Verfügung hätten.

Entsprechend sind es vor allem Geringverdiener, die keine zusätzliche Vorsorge betreiben. 44 Prozent der Bürgerinnen und Bürger aus Haushalten mit geringen Einkommen (bis monatlich 1.499 Euro netto) sorgten über die gesetzliche Rentenversicherung hinaus nicht fürs Alter vor, hieß es. Unter den Normalverdienern (zwischen 1.500 und 3.499 Euro netto) seien dies 17 Prozent und unter den besser verdienenden Haushalten (mehr als 3.500 Euro netto) 8 Prozent.

Auf Geldmangel als Grund verweisen demnach 83 Prozent der Geringverdiener. Bei den Normalverdienern sind es 58 Prozent und bei den Besserverdienenden immerhin 29 Prozent. Andere Gründe spielen dem Bericht zufolge eine eher untergeordnete Rolle. Einige Befragte möchten ihr Geld "lieber jetzt und heute" ausgeben. 2 Prozent der Geringverdiener und 10 Prozent der Normalverdiener vertrauen auf auskömmliche Altersbezüge durch die gesetzliche Rentenversicherung.

Im Durchschnitt sparen die Deutschen laut der Umfrage pro Monat 120 Euro privat und 100 Euro beruflich fürs Alter, zum Beispiel durch Betriebsrenten. Bei Männern macht die Privatvorsorge 150 Euro monatlich aus, bei Frauen hingegen nur 100 Euro.

DJG/hab

(END) Dow Jones Newswires

August 05, 2021 05:26 ET (09:26 GMT)