FREIBURG (dpa-AFX) - Nach einer überdurchschnittlichen Erntemenge wird badischer Wein für die Verbraucher nicht teurer. Den Konsumenten könne im Handel Preisstabilität versprochen werden, sagte der Präsident des Badischen Weinbauverbandes, Kilian Schneider, am Mittwoch in Freiburg. Mit rund 130,5 Millionen Litern habe es in Baden im vergangenen Herbst die höchste Erntemenge seit fünf Jahren gegeben. Zudem stimme die Qualität des Jahrgangs. Dieser komme nun in den Handel. Baden ist das drittgrößte von 13 Weinanbaugebieten in Deutschland, nach Rheinhessen und der Pfalz und vor Württemberg.

Nach geringeren Erntemengen in den Vorjahren sei badischer Wein nun wieder durchgehend lieferbar, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Peter Wohlfahrt. Sämtliche Sorten seien verfügbar, zudem könnten Lagerbestände gefüllt werden. Das sei wichtig, um dem Lebensmitteleinzelhandel Planungssicherheit zu geben und um dort dauerhaft in den Regalen zu bleiben. Badischer Wein wird den Angaben zufolge zu 60 Prozent über den Lebensmittelhandel und über Discounter verkauft, der Rest laufe über den Fachhandel und den Direktverkauf.

Die Vorbereitungen für den neuen Jahrgang laufen. In den Weinbergen werden derzeit bei frostigen Temperaturen die Reben geschnitten, sagte Schneider. Zur Bekämpfung von Schädlingen würden in diesem Jahr erstmals Drohnen eingesetzt. In Glottertal bei Freiburg sollen sie getestet werden, der Versuch werde wissenschaftlich begleitet.

Eine Drohne könne pro Flug 25 Liter Giftstoff aufnehmen, sagte der Verbandspräsident. Sie könne zur Schädlingsbekämpfung in Steillagen eingesetzt werden und sei damit eine Alternative zu Hubschraubern oder dem Versprühen der Schädlingsbekämpfungsmittel per Hand. Der Versuch starte im Frühjahr. Laufe er erfolgreich, werde der Drohnen-Einsatz in den Jahren danach ausgeweitet./ruf/DP/tos