BRÜSSEL (dpa-AFX) - Griechenland wird nach Ansicht von Finanzminister Peter Altmaier (CDU) nach Ende des aktuellen Hilfsprogramms voraussichtlich kein weiteres benötigen. "Ich sehe ein viertes Programm derzeit nicht. Es wird auch nirgendwo diskutiert", sagte Altmaier nach einem Treffen der EU-Finanzminister am Dienstag in Brüssel.

Das hoch verschuldete Griechenland wird seit 2010 mit internationalen Krediten vor der Pleite bewahrt. Im Gegenzug muss Athen einschneidende Spar- und Reformmaßnahmen umsetzen. Das derzeit dritte Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro endet am 20. August 2018. Athen soll sich im Anschluss daran wieder selbst finanzieren können. Die Euro-Finanzminister hatten am Montag noch die Auszahlung von 6,7 Milliarden Euro ab Februar gebilligt.

"Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, das Programm zu beenden, ohne alle Mittel auszahlen zu müssen", sagte Altmaier weiter.

Griechenland hatte zuletzt nach Jahren der Krise wieder Wirtschaftswachstum verzeichnet. Mit einer Gesamtverschuldung von etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung weist das Land nach wie vor den mit Abstand höchsten Schuldenstand in Europa auf.

In diesem Zusammenhang dürfte auch die Debatte um mögliche Schuldenerleichterungen im Sommer noch einmal Fahrt aufnehmen. Die Euro-Finanzminister hatten bereits im Mai 2016 die grundsätzliche Zusage für Schuldenerleichterungen nach Ablauf des dritten Programms gegeben - vorausgesetzt sie werden dann tatsächlich benötigt./elm/DP/stk