WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach den jüngsten Zuwächsen etwas schwächer geschlossen. Der ATX gab um 0,43 Prozent auf 3145,19 Punkten ab, nachdem er zuvor drei klare Gewinntage in Folge absolviert hatte. Auch an den europäischen Leitbörsen wurde der jüngste Erholungsschub überwiegend gestoppt.

Auf den heimischen Leitindex drückten zur Wochenmitte vor allem die Abschläge der schwergewichteten Bankenwerte. In Wien rückten in der laufenden Berichtssaison auf Unternehmensebene zudem Voestalpine, FACC und Addiko Bank mit präsentierten Geschäftszahlen in den Fokus. Auch gab es neue Analystenmeinungen zu Andritz, Semperit, Rosenbauer und Verbund.

Das ATX-Schwergewicht Erste Group verbilligte sich um 1,8 Prozent. Raiffeisen Bank International kamen merklich um 2,8 Prozent zurück. Bawag gaben etwas moderater um 1,1 Prozent nach.

Die Papiere von voest reagierten auf die Ergebnisse nicht und schlossen prozentual unverändert. Der Stahlkonzern hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Dank einer "sehr guten Nachfrage" in den meisten Marktsegmenten und dem "hohen Preisniveau" der hauseigenen Produkte stieg das Ergebnis nach Steuern gegenüber der Vorjahresperiode in einem "tendenziell negativen Umfeld" um 47 Prozent auf 715 Millionen Euro. Die Analysten von der Baader Bank schrieben von einem Rekordergebnis leicht über den Erwartungen. Die Experten von der Erste Group bewerteten das Zahlenwerk als im Rahmen der vorläufigen Ergebnisse.

Der Luftfahrtzulieferer FACC ist im dritten Quartal operativ in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf minus 1,9 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz betrug 149,5 Millionen Euro, ein Plus von 26,6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2021. Die Erste Group bewertete den Ebit-Ausweis als unter den Prognosen, die Umsatzentwicklung überraschte im abgelaufenen Jahresviertel aber positiv. Die FACC-Titel zeigten sich mit einem starken Kursabschlag von 5,6 Prozent.

Die auf Geschäft in Zentral- und Osteuropa spezialisierte Addiko Bank hat in den ersten neun Monaten den Nettogewinn auf 19,6 Millionen Euro verdoppelt, nach 9,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Erste-Analysten schrieben von einer positiven Entwicklung. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Die Addiko-Papiere verteuerten sich um 0,9 Prozent.

Von Analystenseite revidierte die Deutsche Bank ihr Kursziel für die Andritz-Aktie von 61 auf 63 Euro nach oben. Das Anlagevotum "Buy" für den Anlagenbauer wurde gleichzeitig unverändert belassen. Die Andritz-Anteilsscheine legten nach den jüngsten Zuwächsen um weitere 0,6 Prozent auf 52,85 Euro zu.

Zudem meldete sich die Baader Bank und kappte ihr Kursziel für die Semperit-Aktie von 45 auf 30 Euro. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde hingegen bestätigt. Die Aktie von Semperit gab um 1,4 Prozent auf 20,75 Euro nach.

Für Rosenbauer bekräftigten die Baader-Experten ebenfalls ihr Votum "Buy" mit einem unveränderten Kursziel von 42 Euro. Beim Feuerwehrausrüster gab es ein Plus von 0,9 Prozent auf 33,90 Euro zu sehen.

Verbund-Papiere gewannen 3,2 Prozent auf 81,20 Euro. Hier haben die Analysten der Credit Suisse ihr Kursziel für die Aktien des Stromerzeugers leicht von 73 auf 74 Euro nach oben revidiert. Die Anlageempfehlung "Underperform" wurde nicht geändert./ste/spa/APA/ngu