WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag erneut mit Aufschlägen beendet. Trotz zunächst deutlicher Kursverluste bei den Aktien der Bawag drehte der ATX in die Gewinnzone und schloss 1,41 Prozent höher bei 3154,91 Punkten. Auf Wochensicht steigerte sich der österreichische Leitindex nach fünf Gewinntagen in Folge somit um über drei Prozent. Der ATX Prime erhöhte sich zum Wochenschluss indes um 1,38 Prozent auf 1598,71 Einheiten.

Während sich die Blicke international am Berichtstag vor allem auf Konjunkturdaten wie die Inflationszahlen aus der Eurozone und den Vereinigten Staaten richteten, standen in Österreich die Wertpapiere der Bawag im Mittelpunkt. Die Titel starteten mit deutlichen Verlusten in den Handel, nachdem der aktivistische Investor Petrus Advisers in einem Brief an die Europäische Bankenaufsicht starke Kritik an dem Geldhaus geübt hatte. Die Titel gaben in der Spitze um über 14 Prozent nach.

Allerdings erholten sie sich im Tagesverlauf teilweise von den starken Verlusten. Denn am Nachmittag konterte die Bawag mit einer Stellungnahme, in der die Bank das Vorgehen von Petrus Advisers als "inkonsistent, aus dem Zusammenhang gerissen und irreführend" bezeichnete. Darüber hinaus verwies die Bank auf die Leerverkaufsposition des ehemaligen Investors.

Die Aktien der Bawag gingen in einem volatilen Handel mit einem Tagesumsatz von mehr als 73 Millionen Euro an der Wiener Börse mit minus 5,9 Prozent bei 42,22 Euro aus dem Handel.

Die Anteilsscheine der größten österreichischen Bank Erste Group stiegen hingegen um 2,8 Prozent, während die Titel der Raiffeisen um 3,5 Prozent zulegten. Denn Rückenwind kam international vom Zinsumfeld.

Abseits der Banken waren die Papiere der OMV gesucht. Sie profitierten von höheren Rohölnotierungen und gewannen 2,1 Prozent. Darüber hinaus wurde bekannt, dass der Konzern den Verkauf seines Tankstellengeschäfts in Slowenien an die ungarische Mol mit Wirkung zum 1. Juli abgeschlossen hat.

Außerdem meldete sich die Erste Group zum Mautbetreiber Kapsch TrafficCom zu Wort. Die Experten der Bank haben ihre Bewertung der Aktien des Unternehmens mit "Hold" wieder aufgenommen, nachdem sie zuvor "Under Review" gestanden hatten. Das Kursziel liegt nun bei 12,5 Euro. Die Aktien gingen nach deutlichen Schwankungen 2,6 Prozent tiefer bei 11,45 Euro aus dem Handel./sto/mik/APA/stw