Zürich (awp) - Für die Schweizer Börse zeichnet sich am Montagmorgen eine leichte Gegenbewegung zum Start in die neue Handelswoche ab. Nach den deutlichen Verlusten in der Vorwoche dürfte sich der Markt damit etwas stabilisieren. Die Vorgaben aus Übersee werten Händler derweil als mehr oder weniger neutral. Die US-Börse war uneinheitlich ins Wochenende gegangen und auch in Asien finden die Märkte zum Wochenstart keine einheitliche Richtung.

Gemischte chinesische Wirtschaftsdaten unterstrichen einmal mehr die holprige Erholung des Landes, heisst es von Händlerseite. Während die Detailhandelsumsätze im Mai leicht über den Prognosen lagen, blieben die Industrieproduktion und die Anlageinvestitionen hinter den Erwartungen zurück. Auch die aktuellen Daten vom Immobiliensektor belegten einmal mehr die Spannungen. Gleichzeitig dämpfe die politische Unsicherheit in Europa die Risikobereitschaft der Investoren, heisst es. Der Rechtsruck bei den Europawahlen zusammen mit den überraschend ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich haben die Märkte vergangene Woche stark belastet.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 8.10 Uhr um 0,16 Prozent höher bei 12'064,80 Punkten. Vergangene Woche ist der Leitindex um 1,7 Prozent gefallen. Gleichzeitig markierte der Volatilitätsindex VSMI vergangenen Freitag ein Jahreshoch, während das Euro/Franken-Paar aktuell so tief notiert wie seit Ende Februar nicht mehr. Händler begründen dies vor allem mit den Nachwehen der Europawahl.

Im SMI werden aktuell alle 20 Titel fester erwartet. Nachrichten lieferte am Wochenende der Pharmakonzern Roche (+0,6%), der weitere Studiendaten für sein Krebsmittel Columvi vorgelegt hat. Demnach reduziert bei Patienten mit diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) eine Behandlung von Columvi plus Chemotherapie das Sterberisiko um 41 Prozent.

Derweil zeigt sich der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler (+0,6%) zum 150-jährigen Jubiläum zurückhaltend. "Die grösste Gefahr ist, wieder selbstgefällig zu werden", sagt CEO Silvio Napoli in einem am Montag publizierten Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung".

In den hinteren Reihen sollte Investoren später ein Auge auf die Aktien von Pierer Mobility haben. Der Zweiradhersteller streicht die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr und prognostiziert neu einen operativen Verlust. Begründet wird die neue Ausgangslage mit einem schleppenden Verkauf in den USA und in Europa.

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