BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Mittwoch weiter nachgegeben. Sie folgten damit dem fast weltweit negativen Trend.

Wie schon am Vortag schaffte es lediglich der russische Aktienmarkt in positives Terrain: Der Moskauer RTSI-Index gewann 0,45 Prozent auf 1234,64 Punkte.

In Warschau sank der Wig-30-Index um 0,87 Prozent auf 2881,92 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index gab um 0,79 Prozent auf 64 884,73 Punkte nach.

Die polnischen Währungshüter passten ihre Geldpolitik in der Zinssitzung nicht an: Der Leitzins bleibt unverändert bei 1,5 Prozent, wie die Zentralbank mitteilte. Die Weltbank erhöhte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Polen im Jahr 2018 von bisher 3,6 Prozent auf 4,0 Prozent.

Die Anteilscheine des IT-Konzerns Asseco Poland gingen 1,97 Prozent höher aus dem Handel. Einen deutlichen Verlust hatten hingegen die Papiere der Modekette LPP zu verkraften: Sie verloren satte 8,05 Prozent. Auch der Kurs der Supermarktkette Eurocash gab mit minus 1,86 Prozent deutlich nach.

An der Prager Börse ging es für den tschechischen Leitindex PX um 0,25 Prozent auf 1101,73 Punkte nach unten. Das Handelsvolumen lag bei 0,58 (zuletzt: 0,55) Milliarden tschechischen Kronen.

Politisch sorgt in Tschechien die Regierung unter Premier Andrej Babis für Spannung. Sie stellt sich einem Vertrauensvotum im Parlament. In einer Debatte wird an diesem Mittwoch die Entscheidung für eine Minderheitsregierung verteidigt, an die am späten Abend die Abstimmung anschließen wird.

Die Preise in Tschechien sind im Dezember verglichen mit dem Vorjahresmonat um 2,4 Prozent gestiegen. Im November hatte die Inflationsrate noch 2,6 Prozent betragen. Außerdem war die tschechische Wirtschaft im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5 Prozent gestiegen. Das tschechische Statistikamt (CSU) meldete damit das stärkste Wirtschaftswachstum in diesem Zeitraum seit zwei Jahren.

An der Spitze des Prager Leitindex gehörten die Anteilscheine des Tabakkonzerns Philip Morris mit plus 0,36 Prozent zu den Favoriten - hinter der Ersten Group (plus 1,46 Prozent) und dem Spirituosenkonzern Stock (plus 2,21 Prozent).

Im unteren Bereich der Kurstafel fanden sich die Aktien der Komercni Banka (minus 0,96 Prozent), des Energiekonzerns CEZ (minus 1,17 Prozent) und der tschechischen Notierung des Mobilfunkkonzerns O2, deren Kurs um 1,43 Prozent fiel.

In Budapest sank der ungarische Leitindex Bux um 0,55 Prozent auf 39 651,23 Punkte zurück. Das Handelsvolumen belief sich auf 9,8 (zuletzt: 9,9) Milliarden Forint.

Die Weltbank hob ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Ungarn an: Sie erwartet nun 3,9 Prozent für 2017 und 3,8 Prozent für das laufende Jahr. Dies entspricht einer Anhebung von 0,2 beziehungsweise 0,1 Prozentpunkten gegenüber den bisherigen Prognosen

Bei den Einzelwerten zählten zwei Schwergewichte im Bux zu den größten Verlierern: Die Aktien des Mineralölkonzerns Mol fielen um 1,69 Prozent. Die Papiere der OTP-Bank verloren 0,55 Prozent an Wert.

Besser erging es der ungarischen Notierung des Pharmakonzerns Gedeon Richter: Sie ging um 0,9 Prozent nach oben. Bei einem ebenfalls hohen Handelsvolumen machten die Werte der Nordtelekom einen Kurssprung von 19,09 Prozent./rai/APA/gl/he