TOKIO/HONGKONG/SCHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Hoffnungssignale aus der chinesischen Wirtschaft haben die Anleger an vielen asiatischen Börsen am Mittwoch aufatmen lassen. Neuesten Daten zufolge hat sich der in den vergangenen Monaten schwache Außenhandel des Landes zum Jahresende stabilisiert.

Die deutlichsten Gewinne verbuchte daraufhin die Börse in Japan, die am Vortag kräftig abgerutscht war. Auch in Hongkong ging es aufwärts. Rückenwind gab dabei auch eine gut gelaufene Wall Street. An den chinesischen Festland-Börsen in Shanghai und Shenzhen selbst endete der Handel allerdings wieder im Minus.

Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific kletterte zuletzt um 2,29 Prozent auf 157,01 Punkte - ähnlich stark war er zuletzt vor mehr als vier Wochen gestiegen. Der Nikkei-225-Index in Tokio rückte nach dem Einbruch am Vortag nun um 2,88 Prozent auf 17 715,63 Punkte vor. Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien von Yahoo Japan mit knapp sechseinhalb Prozent Kursplus.

In China waren die Exporte umgerechnet in Dollar um 1,4 Prozent gesunken und damit weitaus weniger stark als von Experten befürchtet. Zudem waren in den Monaten davor die Ausfuhren deutlich stärker gefallen. Diese Daten deuteten auf erste positive Effekte durch die jüngste Yuan-Schwäche hin, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets am Morgen. Während sich die chinesische Konjunktur zwar abschwäche, könnte es doch weniger schlimm stehen als die Anleger zuletzt geglaubt hätten.

In der vergangenen Woche hatten schwache Konjunkturdaten aus China noch zu Panikverkäufen an den dortigen Börsen geführt. Die Turbulenzen hatten dann weltweit einen Einbruch der Aktienkurse ausgelöst.

Unklar blieb die Richtung, die chinesische Notenbank einschlägt: Diese hatte zunächst den chinesischen Yuan weiter abgewertet, um die Exporte anzukurbeln - was aber die Panik an den Märkten noch verstärkte. In den vergangenen Tagen hatte die People's Bank of China dann die Währung nahezu stabil gehalten.

Den zuletzt positiven Konjunkturdaten zum Trotz gab der chinesische CSI-300-Index am Mittwoch weiter nach. Das Börsenbarometer, das die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte in Shanghai und Shenzhen abbildet, verlor 1,86 Prozent auf 3155,88 Punkte machte damit die Erholung vom Vortag wieder zunichte. "Die Chinesen scheinen die offiziellen Daten eher skeptisch zu sehen", kommentierte Mike van Dulken, Leiter Research bei Accendo Markets.

Er wies zudem darauf hin, dass trotz der verbesserten Daten die Sorgen um die chinesische Wirtschaft wohl kaum so schnell verschwinden dürften. Ein weiterer Beobachter in Shanghai sagte, die Investoren hätten inzwischen ihre Zuversicht verloren.

Wegen der China-Sorgen war der CSI 300 in der vergangenen Woche um knapp 10 Prozent eingebrochen. Inklusive der hohen Verluste vom Montag hat der CSI 300 allein seit Jahresbeginn mittlerweile mehr als 15 Prozent an Wert verloren. Inzwischen ist das Börsenbarometer damit wieder auf dem Stand von Mitte September 2015. Damals hatten ebenfalls Sorgen um die Wirtschaft für ein Beben an den Börsen gesorgt.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong, an dem auch ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, beendete den Tag mit einem Aufschlag von 1,13 Prozent auf 19 934,88 Punkte.

In Australien schloss der Leitindex ASX 200 am Mittwoch um 1,27 Prozent fester bei 4987,44 Zählern. Der länger gehandelte Sensex-Index in Mumbai (Indien) rückte um 0,39 Prozent vor auf 24 775,73 Punkte./tav