NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am späten Nachmittag 74,69 US-Dollar. Das waren 1,10 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg um 1,14 Dollar auf 69,57 Dollar.

Die Commerzbank verwies auf einen unerwartet starken Rückgang der Ölförderung in Venezuela. Das Land habe die Produktion fünfmal starker gekürzt als von der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) vorgegeben. Dadurch sei der Markt momentan unterversorgt.

Die Unsicherheit um die Zukunft des Abkommens mit dem Iran stützt zusätzlich die Ölpreise. Bis zum 12. Mai muss US-Präsident Donald Trump eine Entscheidung dazu treffen, ob er die Wirtschaftssanktionen der USA gegen den Iran weiter ausgesetzt lässt. Sollte er dies nicht tun, würde dies die Rohölexporte des wichtigen Förderlandes erschweren und das weltweite Ölangebot weiter verknappen.

Kurz vor dem Wochenende dürfte die Fördermenge in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger rücken. Das könnte für etwas mehr Bewegung am Ölmarkt sorgen. Am Abend stehen neue Daten zur Entwicklung der Bohrlöcher auf dem Programm. Zuletzt wurden in den Vereinigten Staaten 825 aktive Bohrlöcher gezählt. Zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres waren es nur 742 gewesen./jsl/he