NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag gesunken. Nachdem sie im frühen Handel noch leicht zugelegt hatten, drehten sie bis zum Mittag in die Verlustzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 44,68 US-Dollar. Das waren 28 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 27 Cent auf 41,97 Dollar.

Eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten hat auch die Ölpreise mit nach unten gezogen. An den europäischen Aktienbörsen gab es zum Teil kräftige Kursverluste, nachdem die Corona-Pandemie wieder stärker in den Fokus gerückt war. In vielen europäischen Staaten steigt die Zahl der Neuinfektionen, was die Sorge vor den Folgen einer zweiten Welle in der Corona-Pandemie schürte.

Trotz der Verluste steuert der Ölmarkt auf die zweite Handelswoche in Folge mit steigenden Preisen zu. Seit Montag ist die Notierung für Nordsee-Öl um mehr als ein Prozent gestiegen. Als Preistreiber gilt unter anderem ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA, der am Mittwoch für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt hatte.

Marktbeobachter verwiesen ausserdem auf die jüngste Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA). Diese hatte am Donnerstag ihre Erwartung für die weltweite Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gesenkt. Zuvor hatte bereits die Opec in ihrem Monatsbericht einen Einbruch der Ölnachfrage im laufenden Jahr erwartet./jkr/jsl/jha/