RIAD/FRANKFURT (awp international) - Das führende Opec-Land Saudi-Arabien will seine Fördermenge nach Informationen von Insidern auch im April stärker als vereinbart senken. Das zu den grössten Förderländern der Welt zählende Königreich will die Produktionsmenge im kommenden Monat unter der Marke von 10 Millionen Barrel pro Tag halten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag. Die Agentur berief sich auf einen namentlich nicht genannten saudischen Offiziellen. Die Meldung sorgte für einen Anstieg der Ölpreise.

Mit der Förderkürzung sollten die Ölpreise gestützt werden, hiess es weiter in dem Bericht. Derzeit seien die Preise unter dem Niveau, das viele Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zur Finanzierung ihrer Staatshaushalte benötigen, wird der Opec-Offizielle zitiert.

Im vergangenen Jahr hatten die in der sogenannten "Opec+" zusammengeschlossenen Staaten des Ölkartells und verbündeter Staaten wie Russland eine Kürzung der Fördermenge beschlossen. Der Beschluss ist zu Beginn des Jahres in Kraft getreten. Saudi-Arabien hatte dabei eine Senkung auf 10,31 Millionen Barrel pro Tag zugesagt.

Die neue Förderpolitik der Opec wurde in den vergangenen Monaten mehrfach durch US-Präsident Donald Trump kritisiert. Zuletzt hatte Trump Ende Februar seine Kritik in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erneuert und damit die Ölpreise zeitweise deutlich unter Druck gesetzt.

Nur wenige Tage nach der Kritik Trumps hatte sich Saudi-Arabien für eine Fortsetzung der Förderkürzung ausgesprochen. Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih hatte deutlich gemacht, dass die moderatere Ölproduktion auch in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt werde.

Die Ölpreise reagierten am Montag mit einem Anstieg. Der Preis für US-Öl und der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent konnten die frühen Gewinne am Vormittag deutlich ausbauen./jkr/bgf/stk