BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard stellen laut der EU-Kommission geringere Abrechnungsgebühren für bestimmte Einkäufe in Aussicht. Die Bankentgelte für Einkäufe in Europa mit außereuropäischen Kreditkarten könnten um mindestens 40 Prozent sinken, erklärte die Brüsseler Behörde am Dienstag.

Die Entgelte - im Fachjargon MIF genannt - verlangen Banken bei Kreditkartengeschäften für die Verrechnung. Die Kosten können über den Warenpreis letztlich auf alle Verbraucher abgewälzt werden, auch auf die, die nicht mit Kreditkarte einkaufen. Damit könnten auch europäischen Konsumenten von einer Reduzierung profitieren.

Die von den Unternehmen nun angebotene Senkung beträfe Gebühren beim Einsatz von Kreditkarten aus Staaten außerhalb der EU. Die Kommission nannte das Beispiel eines amerikanischen Touristen, der ein Essen in Belgien per Karte zahlt. Die Kommission befürchtet, dass die Gebühren auf die Preise durchschlagen, und zwar bis zum Endverbraucher.

Deshalb hatte die Brüsseler Behörde 2015 bei Mastercard und 2017 auch bei Visa wettbewerbsrechtliche Bedenken erhoben. Auf diese reagierten die beiden Kreditkartenunternehmen nun. Die Kommission könnte dies für rechtsverbindlich erklären und damit ihre Beschwerde zu den Akten legen. Zunächst bat sie jedoch um Stellungnahmen von Marktteilnehmern, die betroffen sein könnten./vsr/DP/stw