"Dem Aufsichtsrat wurde ein komplexes Strategie- und Planungspapier vorgelegt. Dieses beinhaltet Investitionsplanungen in erheblichem Umfang, aber auch Restrukturierungsmaßnahmen", sagte der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler am Dienstagabend. Das Konzept werde jetzt von der Gewerkschaft und dem Betriebsrat geprüft und mit dem Arbeitgeber diskutiert. "Dabei liegt unser besonderes Augenmerk darauf, wie der angekündigte Umbau des Produktionsnetzwerks sich auf Standort und Beschäftigung auswirkt." Thyssenkrupp wollte sich am Abend dazu nicht äußern.

Der Konzern kam Giesler zufolge den um ihre Jobs fürchtenden Stahlkochern entgegen, indem er eine Ende Dezember auslaufende Vereinbarung mit weitgehenden Kündigungsschutz für die Zeit der Beratungen verlängerte. "Für diesen Prozess haben wir etwas Zeit gewonnen." Denn es gebe die Zusage, dass der Ergänzungstarifvertrag zum Tarifvertrag "Zukunft Stahl" um mindesten drei und maximal sechs Monate verlängert werde. "Für uns bleibt klar: Am Ende darf der ganze Prozess nicht zu betriebsbedingten Kündigungen führen."

Am Dienstag hatten mehrere Tausend Stahlkocher vor der Zentrale von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg demonstriert. Sie forderten ein klares Konzept, massive Investitionen und den Schutz für die rund 27.000 Stahlkocher und die Standorte. Thyssenkrupp will weltweit rund 6000 der etwa 160.000 Jobs streichen, darunter etwa 2000 beim Stahl.