ZÜRICH (dpa-AFX) - Das anstehende Stahl-Gemeinschaftsunternehmen von Thyssenkrupp und Tata Steel wird laut der UBS erhebliche Werte beim deutschen Industrie- und Stahlkonzern freisetzen. Daher stufte Analyst Carsten Riek die Aktie in einer am Mittwoch vorliegenden Studie hoch und rät zum Kauf. Das Kursziel erhöhte er von 24 auf 30 Euro und liegt nunmehr um 43 Prozent über dem aktuellen Bewertungsniveau.

Die jüngste Absichtserklärung beider Unternehmen zu dem Joint Venture (JV) dürften die Anleger als Startschuss zur Auflösung der komplexen Firmenstruktur von Thyssenkrupp sehen, erklärte der Experte der Schweizer Großbank. Das erscheine angemessen. Die Essener wollten sich langfristig auf den Technologiebereich fokussieren, das sei im Aktienkurs aber noch nicht eingepreist. Der Markt dürfte künftig eine Bewertung des Unternehmens auf Basis seiner einzelnen Segmente vornehmen. Dem trage er mit einer entsprechenden Änderung seines Bewertungsmodells Rechnung.

Die von den Partnern erwarteten Synergien von fünf Milliarden Euro sollten den Wert von Thyssenkrupps Stahlaktivitäten um 2,7 Milliarden Euro steigern, schätzt Riek und leitet daraus sein neues Kursziel für die Aktie ab. Auch er geht davon aus, dass die Vereinbarung mit Tata nur der Auftakt für eine Reihe weiterer strategischer Entscheidungen sein könnte. In der Woche ab dem 9. Juli will der Aufsichtsrat entsprechende Weichenstellungen vornehmen. Als ersten Schritt erwartet der Experte ein Zurückfahren des Werk-und Rohstoffgeschäfts. Dem könnte eine Optimierung der Technologie-Aktivitäten folgen.

Mit der Einstufung "Buy" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent über der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./gl/bek/stw

Analysierendes Institut UBS.