Zürich (awp) - Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re haben sich am Donnerstag nach einem anfänglichen Taucher zu Handelsbeginn wieder gefangen. Die Gesellschaft hat zwar mit den Jahresresultaten die Erwartungen der Finanzgemeinde zwar deutlich verfehlt. Versüsst wird das Ganze aber mit einer höher als erwartet ausgefallenen Dividende sowie einem neuen Aktienrückkaufprogramm.

Um 10 Uhr legen die Swiss Re-Aktien um 0,3 Prozent auf 97,76 Franken zu. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um 0,2 Prozent höher als zum Vortagesschluss.

Der Rückversicherer steigerte 2018 zwar den Gewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich, Analysten hatten aber mit wesentlich mehr gerechnet. Grosse Schadenereignisse sowie eine Änderung des US-Rechnungslegungsstandards verhagelten dem Rückversicherer 2018 ein besseres Ergebnis. 2018 war gemäss der Swiss Re für die gesamte Versicherungsbranche das viertteuerste Jahr der Geschichte.

Insgesamt habe Swiss Re gemischte Resultate für 2018 publiziert, heisst es in einem Kommentar eines Marktbeobachters. Klar schlechter als erwartet abgeschnitten habe Swiss Re etwa im Firmenkundengeschäft. Dort müsse wohl ein Schadenereignis bei einem Kunden massiv negativ zu Buche geschlagen haben, so ein Händler. In der grössten Sparte, der Sachrückversicherung, sei trotz der hohen Schäden, der zugrundeliegende Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) hingegen besser ausgefallen als erwartet, kommentierete ein Analyst.

Zu den positiven Aspekten gehört für Marktbeobachter die Dividende, die höher als erwartete ausgefallen ist. Gemäss AWP-Konsens wurde ein Betrag von 5,29 Franken erwartet, in der Tat wird der Rückversicherer 5,60 Franken ausschütten. Auf so ein Zeichen hätten die "Bullen" gewartet, schreiben die Analysten der UBS dazu.

Als positiv bewertet wird von den UBS-Experten auch, dass der Verwaltungsrat ein neues Aktienrückkaufprogramm beantragen will. Zudem sei der geplante Börsengang der Sparte Reassure auf Kurs, erklärte ein Analyst. Auch sei die Erneuerungsrunde im Januar stark ausgefallen. Die Aussichten für die Sachrückversicherung würden sich verbessern.

Swiss Re bleibe trotz der höher als erwartet ausgefallenen Schadensumme weiter gut kapitalisiert, erwähnt Jefferies einen weiteren positiven Aspekt des Ergebnisses.

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