Rorschacherberg (awp) - Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017 unter dem Strich deutlich mehr verdient und will eine klar höhere Dividende ausschütten. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT nahm im letzten Jahr um 63% auf 15,3 Mio CHF zu, was einer Marge von 3,8% (VJ 2,5%) entsprach. Der Reingewinn verdoppelte sich auf 12,1 Mio CHF, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend heisst. Die Aktionäre sollen nun in den Genuss einer Dividende pro Aktie von 1,50 CHF nach 1,00 CHF im Vorjahr kommen.

Begründet wird die höhere Profitabilität mit einer besseren Auslastung der Werke. Zudem hätten sich zahlreichen Massnahmen zur Verbesserung der "operativen Exzellenz" positiv ausgewirkt. Dem Reingewinn kam ausserdem eine einmalige Steuergutschrift zu Gute.

EUROPA WÄCHST

Bereits mehr oder weniger bekannt ist seit Ende Januar die "Top Line": Der Umsatz stieg um 9,1% auf 405,3 Mio CHF (währungsbereinigt +8%), der Auftragseingang hingegen verbuchte einen Rückgang um 27% auf 349,3 Mio CHF. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr bei 301,7 Mio und sichere die Grundauslastung für deutlich über ein Jahr, hiess es damals.

Von den Hauptabsatzregionen entwickelte sich Europa "erfreulich" - im Berichtsjahr entfielen rund zwei Drittel aller Neubestellungen auf die Region. Dagegen ging der Auftragseingang aus Asien nach einem hohen Vorjahreswert zurück, was Starrag mit der Verzögerung von Grossprojekten begründet. Der Anteil von Asien am Gesamttotal ging kurzfristig auf 27% zurück, mittel- und längerfristig soll sich der Umsatzanteil der Region jedoch auf rund 40% zubewegen. Auch der Auftragseingang aus Nordamerika war nach einem guten Vorjahr rückläufig.

Von den wichtigen Abnehmerindustrien verzeichnete Aerospace wegen "zeitlicher Verschiebungen von Kundenentscheidungen" einen deutlichen Rückgang der Neubestellungen. Während auch im Bereich Industrial der Auftragseingang zurückging entwickelte sich das Luxussegment positiv. Zu den Highlights im zweiten Halbjahr zählt Starrag vor allem "namhafte Aufträge aus der Uhrenindustrie" Im Bereich Energy waren die Neubestellungen ebenfalls rückläufig, während Transportation nach einer Stagnation 2017 wieder zulegen konnte.

Im vergangenen Jahr habe Starrag seine Strategie "Starrag 2020" fortgeführt, welche sich auch in der positiven Ertragsentwicklung äusserte, heisst es in der Mitteilung weiter. Schwerpunkte waren die Vernetzung der ausgelieferten Maschinen mit den Systemen der Kunden, die geografische Erweiterung vor allem in China und den USA sowie der Ausbau der Kundendienststrukturen in der Gruppe.

WACHSENDER AUFTRAGSEINGANG

Für das laufende Jahr gibt sich Starrag zuversichtlich. Der Umsatz (in Lokalwährungen) solle mindestens in der Grössenordnung von 2017 ausfallen, schreibt das Management. Zudem rechnet das Unternehmen mit einer höheren EBIT-Marge und einer verbesserten Kapitalrentabilität. Beim Auftragseingang wird mit einem Wert "deutlich" über dem Vorjahr gerechnet. Zum Jahresstart 2018 habe sich der Auftragseingang bisher in der Grössenordnung des Vorjahres entwickelt, wird angefügt.

Im Verwaltungsrat kommt es ausserdem zu einer Veränderung. Der frühere CEO Frank Brinken scheide auf eigenen Wunsch aus dem Gremium aus, heisst es. Er soll durch Tornos-CEO Michael Hauser ersetzt werden. Schon seit rund einem Monat ist bekannt, dass die Gesellschaft ab dem 1. Juni einen neuen CEO erhält: Christian Walti wird die Aufgabe von Walter Börsch übernehmen.

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