NEW YORK (dpa-AFX) - Die Spannung über den ungewöhnlichen Handelsstart der Spotify-Aktien an der New Yorker Börse (Nyse) ist auch am Dienstag weiter gewachsen. Zugleich war auch die Unsicherheit über die Direktplatzierung hoch. Im frühen Börsenhandel lag die erste Indikation für das Papier des Musik-Streamingdienstes zwischen 145 und 155 US-Dollar. Die dritte Indikation lag schon zwischen 155 und 160 Dollar.

Die Nyse hatte den Referenzkurs zuvor auf 132 Dollar festgesetzt. Dieser Kurs soll als Orientierungsmarke für das ungewöhnliche Börsendebüt dienen. Der offizielle Eröffnungskurs wird letztlich durch die Kauf- und Verkaufsaufträge der Interessenten und Anteilseigner bestimmt.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, habe man sich für eine Direktplatzierung statt für einen gewöhnlichen Börsengang (IPO) entschieden, um größere Kursschwankungen zu verhindern. Es gehe darum, gleich zu Beginn für einen "normalen Handel" zu sorgen, hieß es. Daher komme den Faktoren Stabilität und geringe Schwankung der Aktie eine wesentliche Bedeutung zu. So solle verhindert werden, dass der Erfolg des Börsengangs an einem potenziellen Kurssprung der Papiere gemessen werde, etwa ob die Aktie nun am ersten Handelstag um 30 Prozent hochgesprungen sei.

Spotify hatte sich von Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley zwar beraten lassen, diese aber nicht wie bei einem Börsengang üblich mit einer Aktienausgabe und dem dazugehörigen Preisbildungsverfahren beauftragt, sondern sich für eine Direktplatzierung an der Börse entschieden. Das spart auch Kosten.

Allgemein trauen Analysten Spotify eine Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar zu, obwohl das Unternehmen seit der Gründung 2006 rote Zahlen schreibt. Das war allerdings auch beim Video-Streamingdienst Netflix zu Beginn der Fall gewesen. Inzwischen aber ist das US-Unternehmen profitabel und an der Börse rund 125 Milliarden Dollar wert./ck/he