Sony verlegt aus Sorge um Brexit Europasitz nach Amsterdam
Am 23. Januar 2019 um 17:28 Uhr
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LONDON (dpa-AFX) - Aus Sorge um Probleme nach dem Brexit verlegt Sony seinen europäischen Hauptsitz von London nach Amsterdam. Damit könne das Unternehmen seinen Geschäftsbetrieb ohne Beeinträchtigung fortsetzen, wenn Großbritannien die Europäische Union verlasse, teilte eine Sony-Sprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Abläufe im europäischen Geschäft des japanischen Elektronikherstellers blieben unverändert.
Eine knappe Mehrheit der Briten hatte im Juni 2016 in einem Referendum für den EU-Austritt gestimmt. Für viele in der Europäischen Union kam das damals überraschend. Großbritannien wird die EU voraussichtlich am 29. März verlassen. Das mit Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen war aber jüngst vom Parlament in London mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden. Das hat Sorgen vor einem britischen EU-Austritt ohne Abkommen angefacht.
Am Dienstag hatte schon das für seine beutellosen Staubsauger bekannte Unternehmen Dyson angekündigt, sein Hauptquartier aus Großbritannien nach Singapur zu verlagern. Die Firma begründete das allerdings nicht mit dem Brexit, sondern mit der wachsenden Bedeutung Asiens für das Geschäft von Dyson. Sonys Konkurrent Panasonic hatte bereits im vergangenen August erklärt, seinen Europasitz aus Bracknell bei London nach Amsterdam zu verlegen - unter anderem wegen des Brexits./trs/DP/jha
Die Sony Group Corporation (ehemals Sony Corporation) ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Elektronik- und Unterhaltungsprodukten. Der Nettoumsatz gliedert sich wie folgt nach Geschäftsbereichen: - Verkauf von Spielen (28,9%): Spielkonsolen, Software und Verbrauchsmaterial; - Verkauf von Multimediaprodukten (21,1%): Fernsehgeräte (37,3% des Umsatzes), mobile Telekommunikationsgeräte (18,8%), Foto- und Videokameras (17,7%), Audio- und Videogeräte (16,5%) und Sonstiges (9,7%); - Musikproduktion und -vertrieb (10,3%; Sony Music Entertainment); - Verkauf von Bildgebungs- und Sensoriklösungen (10,4%); - Filmproduktion und -vertrieb sowie TV-Ausstrahlung (8,4%): hauptsächlich im Auftrag von Sony Pictures und Columbia Pictures tätig; - Sonstiges (2,4%). Die restlichen Umsätze (18,5%) stammen aus dem Bereich Finanzdienstleistungen. Der Nettoumsatz teilt sich geographisch wie folgt auf: Japan (32,9%), China (8,5%), Asien/Pazifik (9,6%), die Vereinigten Staaten (23,9%), Europa (20,2%) und Sonstige (4,9%).