(neu: Hochstufung durch die Commerzbank und aktuelle Kursentwicklung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger haben am Freitag neuen Mut für eine Trendwende bei SLM Solutions gefasst. Nach einer Anteilsaufstockung des Großaktionärs Elliott und Ankündigung des Umbaus des Aufsichtsrats schossen die Papiere des Herstellers von 3D-Druckern um mehr als 50 Prozent auf 9,70 Euro nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang Februar.

SLM-Papiere waren erst in der Vorwoche auf ein Rekordtief von 5,63 Euro gefallen. Anfang 2018 hatten sie noch fast 50 Euro gekostet. Nach mehreren Gewinnwarnungen waren sie dann jedoch in einen Abwärtsstrudel geraten.

Elliott übernimmt nun zunächst weitere knapp 1,8 Millionen neue Aktien, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts zu je 7,23 Euro ausgegeben werden. Damit steigt der Anteil von Elliott an SLM auf 29,8 Prozent. Ein Fünftel der neuen Aktien sollen dann an ENA Investment Capital übertragen werden. Zudem wurde mitgeteilt, dass in den Aufsichtsrat in Abstimmung mit Elliott drei neue Experten mit Industrie- und Kapitalmarkterfahrung einziehen sollen.

Das Motto laute wohl "making SLM great again", sagte Adrian Pehl von der Commerzbank. Die Geldspritze von insgesamt 13 Millionen Euro durch die Kapitalerhöhung und der Umbau des Aufsichtsrats seien ein klares Bekenntnis von Elliott. Die Risiken für die Finanzen von SLM Solutions würden klar gemindert. Der Experte hob die Papiere daher von "Halten" auf "Kaufen". Kurzfristig werde wohl noch nicht alles rund laufen, die Risiken seien nun jedoch nun erheblich geringer.

Auch Cengiz Sen vom Investmenthaus Pareto sprach von einem notwendigen Schritt, um die Bilanz aufzupolstern, und verwies auf die erst am Vortag berichtete Nettoverschuldung von 37 Millionen Euro bei deutlich negativem Free Cashflow. SLM müsse aber zunächst unter Beweis stellen, dass man wieder auf eigenen Beinen stehen könne, bleibt Sen skeptisch. Er hielt an seiner Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 4,08 Euro fest./bek/he