LONDON (awp international) - Siemens treibt den Ausstieg bei seiner Antriebstochter Flender voran. Eine Abspaltung könnte Flender mit mehr als 1,5 Milliarden Euro bewerten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Siemens habe mit der Bank of America und Citigroup die Investmentbanken ausgewählt, die den Spin-off begleiten. In einer solchen Abspaltung bekommen die Aktionäre des Mutterkonzerns Papiere der Tochter ins Depot gelegt.
Siemens prüfe zugleich einen Verkauf der Tochter an Private-Equity-Fonds, berichtet Bloomberg weiter. Siemens hatte eine mögliche Abspaltung im Mai angekündigt. Für die Münchener ist es einer von vielen Schritten in der zunehmenden Konzentration auf Zukunftsfelder wie Digitalisierung, Automatisierung und Infrastruktur. In dem Zuge plant Siemens auch die Abspaltung der Energiesparte Ende September./fba/jha/
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).