(Berichtigt wird in der Überschrift und im zweiten Satz: Fraport prüft nach eigenen Angaben derzeit nicht aktiv die Gebühren, will sich aber möglichen Änderungen gegenüber offen zeigen. Der dritte Satz wurde ergänzt.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Frankfurter Flughafen könnten verspätete Landungen in der Nacht für Fluggesellschaften bald teurer werden. Der Betreiber Fraport würde einem Sprecher zufolge die entsprechenden Gebühren überprüfen, wenn es eine derartige Debatte gebe. Aktuell stehe die seit 2017 geltende Gebührenordnung nicht auf der Tagesordnung. Wegen des komplexen Verfahrens sei ein Antrag beim hessischen Verkehrsministerium aber frühestens im Jahr 2020 möglich. Zuvor hatte die "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag) berichtet.

Der Flughafen berechnet bei verspäteten Starts und Landungen zwischen 23 und 24 Uhr einen Zuschlag von 200 Prozent bei den Lärmentgelten. Bis 05.00 Uhr gilt dann ein komplettes Nachtflugverbot, landende Flugzeuge müssen beispielsweise auf den Hunsrück-Flughafen Hahn ausweichen. An anderen deutschen Flughäfen sind höhere prozentuale Zuschläge üblich als in Frankfurt, allerdings auf teils deutlich niedrigerem Gebührenniveau.

Bislang hatte Fraport argumentiert, dass keine Fluggesellschaft mutwillig Verspätungen einplane, da neben höheren Gebühren noch zusätzliche Kosten drohten. Vor einem Neuantrag müssten sämtliche Gebührensätze überprüft werden.

In diesem besonders verkehrsreichen Jahr ist die Zahl der tatsächlichen Spätlandungen in Frankfurt stark gestiegen. Regelmäßig überprüft das Regierungspräsidium Darmstadt, wie die Verspätungen zustande gekommen sind. Laut "Frankfurter Rundschau" sind inzwischen 86 Bußgeldverfahren eingeleitet. Im August hatte der irische Billigflieger Ryanair mit 37 die meisten Spätlandungen in der letzten Stunde des Tages./ceb/DP/stw