Gebremst wird Metro dabei weiter von seinem kriselnden Russland-Geschäft. Der Düsseldorfer Konzern erwarte den operativen Gewinn (Ebitda ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen und vor Transformationskosten) in etwa auf dem Vorjahres-Niveau von einer Milliarde Euro, teilte Metro am Mittwoch mit. Beim Umsatz rechnet Metro mit einem flächen- und wechselkursbereinigtem Wachstum von 1,5 bis drei Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern den Umsatz um 1,5 Prozent auf knapp 30 Milliarden Euro gesteigert. Die Anteilseigner sollen für das Jahr eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro pro Aktie erhalten.

Federn lassen muss Metro im Geschäftsjahr 2019/20 voraussichtlich erneut in Russland. Hier rechnet Konzernchef Olaf Koch mit einem Ergebnisrückgang zwischen 20 und 30 Millionen Euro. Er will dies in Deutschland und Westeuropa ausgleichen, um das Ebitda des Vorjahres zu erreichen. Kosten für ein Sparprogramm in Höhe von 60 bis 80 Millionen werden den Konzern aber zusätzlich belasten - sie sind in der Prognose nicht eingerechnet.

Koch setzt auf das Geschäft mit Gastronomen und Hoteliers. "Unser Ursprung ist der Großhandel, und im Großhandel liegt unsere Zukunft", unterstrich er. Auf dem Weg zum Großhandelskonzern hatte er unter anderem der Warenhaus-Tochter Kaufhof und den Elektronikmärkten Media Markt und Saturn den Laufpass gegeben. In den kommenden Monaten kommt aber noch viel Arbeit auf Koch zu. Er will die vor über einem Jahr ins Schaufenster gestellte Supermarktkette Real endlich losschlagen. Aktuell verhandelt Koch mit einem Konsortium aus dem Immobilieninvestor X+Bricks sowie der SCP Group über die Zukunft von Real. Auch die Trennung vom Geschäft in China will Koch 2020 endgültig über die Bühne bringen. Insgesamt sollen rund 1,5 Milliarden Euro aus den Transaktionen in die Kassen des Düsseldorfer Konzerns fließen.

Zudem könnte Metro Ziel eines neuen Übernahme-Versuchs des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinksy werden. Dieser war mit einem ersten Anlauf am Widerstand des Managements und anderer Großaktionäre gescheitert, hatte seinen Anteil aber jüngst auf 29,9 Prozent aufgestockt und liegt nun in Lauer-Stellung.