Zürich (awp) - Nach dem Ausstieg der Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat die Immobilienplattform Crowdhouse neue Investoren gefunden und strebt ins Ausland. Um das weitere Wachstum zu finanzieren, prüfe man auch einen Börsengang, sagte Mitgründer Ardian Gjeloshi in einem am Mittwoch publizierten Interview mit der "Handelszeitung".

Zum Ausstieg der LUKB sei es gekommen, weil Crowdhouse in der aktuellen Wachstumsphase nicht mehr zu einer regionalen Bank passe: "Wir sind mit der LUKB zum Schluss gekommen, dass ein anderer Partner passender ist", sagte Gjeloshi. Das 2015 gegründete Unternehmen stehe gemäss Businessplan bereits etwa im siebten bis zehnten Jahr.

In Kombination mit den Wachstumsplänen ausserhalb der Schweiz wäre die LUKB zum Minderheitsaktionär ohne Mitspracherecht in einem internationalen Unternehmen geworden. "Beides passt nicht zu einer regionalen und teilstaatlichen Bank", so die Begründung zum Ausstieg.

Den Anteil der LUKB gekauft hätten neben dem Avaloq-Gründer Francisco Fernandez auch Gjeloshi selbst sowie sein Mitgründer Robert Plantak. Der Kaufpreis müsse aber geheim bleiben: "Nur so viel: Das Investment in Crowdhouse war für die LUKB sehr profitabel", ergänzte Gjeloshi.

Expansion ins Ausland

Crowdhouse braucht kein frisches Geld für das laufende Geschäft, betonte Gjeloshi. Crowdhouse stehe finanziell "grundsolide" da. Vielmehr suche man Investoren, um weiterzuwachsen. Gefunden habe man bis anhin drei Investoren und die Verträge seien bereits ausgearbeitet. Entschieden werde aber erst im ersten Quartal 2019, welchen der drei Interessenten als Investor bei Crowdhouse einsteige. Dabei gehe es um 5 bis 10 Millionen Franken Wachstumskapital.

Als Alternative sei aber auch ein Börsengang denkbar, um einen Minderheitsanteil fürs Publikum zu öffnen. "Dieses Szenario werden wir in den nächsten Monaten vertieft prüfen", sagte Gjeloshi. Der Mitgründer ist überzeugt, dass ein Börsengang "sehr schnell sehr viel Kapital" bringen würde: "Wir gehen von 30 bis 50 Millionen Franken aus."

Dazu müsste Crowdhouse aber nach Deutschland und Österreich expandieren, hielt Gjeloshi fest. In Deutschland sei man seit einem Jahr mit Partnern in Kontakt. Dieser habe Zugang zu einem Immobilienportfolio von etwa 2 Milliarden Euro.

In der Schweiz habe man seit der Gründung Immobilien für 600 Millionen Franken vermittelt. Im laufenden Jahr werde Crowdhouse einen Umsatz von rund 20 Millionen erzielen und 2019 wolle man zusätzlich ein Volumen von rund einer halben Milliarde vermitteln sowie über 30 Millionen Franken Umsatz machen.

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