Bern (awp) - Die Aktien von Logitech legen am Freitag nach der Streamlabs-Übernahme im frühen Handel etwas zu. Auf die Ergebnisse des laufenden Jahres dürfte die Akquisition zwar keine wesentlichen Auswirkungen haben. In Analystenkreisen wird der Deal aber als strategisch sinnvoll erachtet.

Logitech legen gegen 9.45 Uhr um 0,8 Prozent auf 39,77 Franken zu. Damit übertreffen sie den Gesamtmarkt, der gemessen am SPI 0,4 Prozent im Plus liegt.

Streamlabs mit Sitz in San Francisco bietet Software und Tools für Live-Streaming an. Analysten sind sich einig, dass sich die Akquisition für Logitech auf lange Sicht auszahlen dürfte, auch wenn der Beitrag zu den Ergebnissen im laufenden Jahr wohl gering ausfalle.

Der Deal ergebe Sinn, da Logitech mit Gaming-Broadcasting gutes Geld verdiene, indem es Mikrofone, Tastaturen und Kopfhörer für Game-Streamer und ihr Publikum anbiete, heisst es etwa bei der ZKB. Streams von Games erfreuten sich starker Zuschauer-Zuwachsraten und würden über Plattformen wie Twitch, YouTube, Mixer and Facebook verbreitet, so der zuständige Analyst weiter.

Zudem sei Logitech als Eigentümer besser geeignet als Streamlabs auf Stand-Alone-Basis, heisst es bei der UBS. Denn der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik sei bei Millionen von Kunden weltweit bekannt für seine starken Marken im Bereich Hardware-Gaming. Dank der Übernahme böten sich nun Cross-Selling-Möglichkeiten. Zudem erwartet der zuständige UBS-Analyst, dass sich Logitech durch das Abonnenten-Modell von Streamlabs neue Chancen zur Kundenbildung böten.

So erhöhe sich dank der Übernahme die Präsenz und Reichweite von Logitech in der Gaming-Community weiter, heisst es denn auch im Kommentar von Vontobel. Der Deal ermögliche es Logitech vom wachsenden Trend zu Game-Viewing und E-Sport zu profitieren. Alle genannten Analysten empfehlen die Logitech-Aktien weiterhin zum Kauf.

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