Zürich (awp) - Die Aktien des Vermögensverwalters GAM legen am Mittwochmorgen ein Kursfeuerwerk an den Tag, können damit aber nur einen Teil der Kursverluste des Vortags wieder wett machen. Das Unternehmen wird vorläufigen Angaben zufolge das erste Semester mit einem Verlust nach einem Gewinn im Vorjahr abschliessen, was in grosso modo den Schätzungen der Analysten entspricht.

Bis gegen 9.55 Uhr gewinnen die Aktien von GAM 5,9 Prozent auf 4,49 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,29 Prozent tiefer steht. Am Vortag waren die Titel allerdings mit Abgaben von 9,2 Prozent aus dem Handel gegangen. Auslöser dafür war eine Studie der UBS sowie Nachrichten zum GAM Greensill Supply Chain Finance Fonds.

Zu den Zu- und Abflüssen von Kundengeldern machte GAM in der Mitteilung vom Mittwoch keine Angaben. Die entscheidende Grösse, um abzuschätzen zu könne, ob der Fondsanbieter die Kurve kriege, wäre aber das Ausmass dieser Ab- beziehungsweise Zuflüsse, schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB).

Da die verwalteten Vermögen aber so nahe bei ihren Schätzung lägen, würden sie davon ausgehen, dass ihre Annahme von 6 Milliarden Franken abgezogenen Investorengeldern im Halbjahr nicht völlig quer in der Landschaft stehen würden.

Auch die Analysten der Bank Vortobel tappen bezüglich der Nettoneugelder im Dunkeln. Die im Bereich Investment Management verwalteten Vermögen seien möglicherweise wegen höher als erwarteten Abflüssen tiefer ausgefallen als von ihnen prognostiziert, schreiben die Experten.

Insgesamt seien die Zahlen aber im Rahmen ihrer Prognosen ausgfallen, schreiben sowohl die Analysten der Bank Vontobel als auch der ZKB. Letztere kommen zum Schluss, dass es sich so lange nicht lohne, irgendwelche Wetten in den Aktien einzugehen, bis GAM wieder spürbar Neugeld anlocken könne.

sig/hr