NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Donnerstag im US-Handel etwas weiter nachgegeben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1551 US-Dollar. Marktteilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Kursgewinnen des Euro. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,1593 (Mittwoch: 1,1589) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8626 (0,8629) Euro.

Starke Verluste auf breiter Front musste die türkische Lira hinnehmen. Zu Euro und Dollar fiel sie um jeweils mehr als vier Prozent und erreicht erneut Rekordtiefstände. Äußerungen des türkischen Finanzministers Berat Albayrak konnten die Anleger nicht beruhigen. Er kündigte für Freitag die Bekanntgabe eines "neuen ökonomisches Modells" für die Türkei an. Konkreter wurde Albayrak nicht.

Die türkische Lira steht seit Wochen unter erheblichem Druck. Die Gründe sind vielfältig und reichen von steigenden Zinsen in den USA über hohe Inflationsraten in der Türkei bis hin zum aktuellen politischen Streit mit den USA. Fachleute warnen vor der hohen privaten Verschuldung in US-Dollar, was eine steigende Schuldenlast bei abwertender Landeswährung nach sich zieht. Zudem ist die Türkei auf einen steten Zustrom ausländischen Kapitals angewiesen, um ihre hohe Wareneinfuhr zu finanzieren. Unterbleibt dieser, steht das Land über kurz oder lang vor Schwierigkeiten./la/he