FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch durch schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone belastet worden. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel am Nachmittag auf 1,1188 US-Dollar. Im frühen Handel hatte er noch merklich über der Marke von 1,12 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1209 (Dienstag: 1,1245) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8921 (0,8893) Euro.

Das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland hatte sich im April überraschend eingetrübt. "Der Anstieg im März war also nur eine Eintagsfliege, der Abwärtstrend des Geschäftsklimas hält an", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg. Internationaler Protektionismus und der Brexit belasteten. Der Indikator gilt als wichtigster Frühindikator für die deutsche Wirtschaft.

Stärker noch als die deutschen Daten bewegte am Nachmittag Zahlen aus Belgien. Hier hatte sich das Geschäftsklima im Mai deutlich eingetrübt. Volkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet. Wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtung Belgiens mit den beiden größten Euro-Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich gilt das dortige Unternehmensvertrauen als Indikator für den gesamten Euroraum.

Der US-Dollar profitiert zunehmend von der Schwäche im Euroraum. "Dagegen erscheinen die USA schon fast wie eine Oase", kommentierte Thu Lan Nguyen, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Dort habe sich die Wirtschaftsdynamik zwar auch abgeschwächt, aber zu einem geringeren Maße als in Europa. Zudem habe die US-Notenbank im Gegensatz zur EZB noch Spielraum, um notfalls zur Stützung der Wirtschaft die Zinsen zu senken.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86545 (0,86450) britische Pfund, 125,34 (125,82) japanische Yen und 1,1416 (1,1470) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Montagnachmittag mit 1273 Dollar gehandelt. Das war rund ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/he