FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag gefallen. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1642 US-Dollar. In der Nacht war der Euro noch bis auf fast 1,17 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1658 Dollar festgelegt.

Für große Verunsicherung sorgt weiter der Asylstreit zwischen CDU und CSU. Nachdem sich die CDU am späten Sonntagabend zunächst geschlossen hinter Merkel gestellt hatte, legte der Euro zunächst zu. Nach der Rücktrittsdrohung von Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer geriet er aber wieder unter Druck.

"Reformen, die die strukturellen Konstruktionsschwächen der Gemeinschaftswährung ausmerzen und diese langfristig auf ein stabiles Fundament stellen, sind ohne Deutschland nicht denkbar", erklärt Esther Reichelt, Devisenexpertin von der Commerzbank, die Kursausschläge. Allerdings sei auch von einer denkbaren neuen Regierung grundsätzlich eine proeuropäische Ausrichtung zu erwarten. Politische Unsicherheit schlage nur kurzzeitig auf die Wechselkurse durch.

Die Stimmung in der Industrie in der Eurozone hat sich im Juni etwas stärker als in einer ersten Schätzung ermittelt eingetrübt. Der Indikator ist den sechsten Montag in Folge gefallen und sank auf den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren. Die Auswirkungen am Devisenmarkt hielten sich in Grenzen.

Mit Kursschwankungen hat der mexikanische Peso auf die Wahl des Links-Nationalisten Andres Manuel Lopez Obrador zum neuen Präsidenten reagiert. Konnte der Peso zunächst zulegen, stand er zuletzt gegenüber dem US-Dollar wieder unter Druck. Die Sorge vor einer Abkehr von der bisherigen Wirtschafts- und Finanzpolitik durch den Linkspolitiker besorgt laut Händlern die Märkte. So will er die Privatisierung es Energiesektors stoppen und ein expansives Ausgabeprogramm starten. Auch der Handelsstreit mit den USA könnte eskalieren./jsl/bgf/jha/