FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag von schwachen Konjunkturdaten deutlich unter Druck gesetzt worden. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0966 US-Dollar. Damit kostete sie gut einen halben Cent weniger als am Morgen. Bis zum Mittag konnte sich der Euro etwas erholen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,1030 Dollar festgesetzt.

Neue Wirtschaftszahlen aus der Eurozone fielen sehr schwach aus und verstärkten bestehende Konjunktursorgen. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Besonders enttäuschend fielen die Resultate für Deutschland aus. Die Zahlen ließen eine Rezession im Euroraum näher rücken, kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

Besonders kritisch wertete Solveen, dass die seit längerem bestehenden Probleme der Industrie jetzt auf den bisher stabilen Dienstleistungssektor übergreifen. Die robuste Binnennachfrage, von der der Dienstleistungssektor wesentlich abhängt, wurde von Fachleuten bisher immer als Argument gegen einen scharfen Wirtschaftseinbruch genannt.

Die EZB hatte ihre Geldpolitik vor eineinhalb Wochen abermals spürbar gelockert. Sie dürfte sich durch die neuen Daten bestätigt fühlen. Am Nachmittag wird sich EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Europäischen Parlament äußern./bgf/fba