FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag gestiegen und hat sich nach der Berg- und Talfahrt vom Vortag wieder stabilisiert. Im Vormittagshandel kletterte die Gemeinschaftswährung zeitweise über 1,11 US-Dollar und wurde zuletzt knapp darunter gehandelt. Am Morgen stand der Kurs nur bei 1,1070 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0963 Dollar festgesetzt.

Damit konnte die erneute Verschärfung der bereits ultralockeren Geldpolitik durch die EZB den Euro am Donnerstag nur zeitweise belasten. Die Notenbank stemmte sich mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket gegen die Konjunkturflaute in der Eurozone und beschloss dabei unter anderem die Neuauflage des Anleihekaufprogramms. Der Euro war daraufhin zunächst bis auf 1,0927 Dollar gefallen, konnte die Kursverluste aber schnell wieder wettmachen.

Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank erklärte den zuletzt steigenden Eurokurs mit den Erwartungen der Anleger an die geldpolitischen Beschlüsse der EZB. Das Maßnahmenpaket der Währungshüter habe demnach "eher die Unterseite dessen getroffen, womit der Markt gerechnet hat". Damit sei erst einmal das Risiko eines extrem expansiven Maßnahmenpakets vom Tisch.

Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten aus den USA für neue Impulse am Devisenmarkt sorgen. Auf dem Programm stehen Kennzahlen zur Umsatzentwicklung im amerikanischen Einzelhandel und zur Konsumlaune./jkr/jsl/jha/