PARIS (dpa-AFX) - Die Abschaltung von Kernkraftwerken in Belgien und Währungseffekte haben dem französischen Versorger Engie im vergangenen Jahr große Probleme bereitet. Die Ausfälle konnten zwar unter anderem durch mehr Wind- und Wasserkraft abgefedert werden. Unter dem Strich ging der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr auch wegen Steuereffekten jedoch um rund ein Fünftel auf rund eine Milliarde Euro zurück, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Engie-Chefin Isabelle Kocher will nun den Ausbau der erneuerbaren Energien noch stärker vorantreiben.

An der Börse wurden die Nachrichten negativ aufgenommen. Der Kurs der Engie-Aktie rutschte am Vormittag um rund 3 Prozent ab. Vor allem der Ausblick des Konzerns auf 2019 sei enttäuschend, hieß es von Marktteilnehmern. Engie peilt beim um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn zwischen 2,5 und 2,7 Milliarden Euro an, nach 2,5 Milliarden im vergangenen Jahr.

Im vergangenen Jahr wurde der Versorger durch die Abwertung des brasilianischen Real und des US-Dollars gegenüber dem Euro gebremst. Die Produktivität der Kernkraftwerke in Belgien war wegen ungeplanter Abschaltungen stark eingeschränkt, sie waren nur zu rund 52 Prozent in Betrieb. Mängel an den belgischen Atommeilern Tihange und Doel sind in Deutschland immer wieder Grund zur Sorge.

Der Umsatz stieg 2018 aus eigener Kraft, also ohne ZU- und Verkäufe sowie Währungseffekte, um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 60,6 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich organisch um 4,7 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Das Ebitda blieb damit wie im November angekündigt unterhalb der ursprünglich erwarteten Spanne von 9,3 bis 9,7 Milliarden Euro. Für das Finanzjahr 2018 soll eine Dividende von 0,75 Euro pro Aktie in bar gezahlt werden./elm/tav/jha/