Es bleibt spannend: Nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) vor fünf Wochen steht die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) jetzt erneut im Fokus von Übernahmeverhandlungen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sondiert das Bundesfinanzministerium aktuell den Markt an potenziellen Commerzbank-Investoren.

ING Groep ist interessiert
Bloomberg zufolge ist dabei die niederländische ING Groep (WKN: A2ANV3 / ISIN: NL0011821202) ein interessierter Kandidat. Nachdem diese Nachricht gestern veröffentlicht wurde, konnte die Aktie der Commerzbank um knapp 5 Prozent zulegen, drehte im Anschluss jedoch wieder ins Minus und beendete den Handel mit einem kleinen Rücksetzer von 1,3 Prozent.

Olaf Scholz ist offen für eine Fusion
Laut dem Bericht von Bloomberg hat bereits im Mai der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, und der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra über die Möglichkeit eines Zusammenschlusses der beiden Geldhäuser diskutiert. Nach Angaben aus informierten Kreisen ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der SPD offen für eine europäische Großfusion.

UniCredit hat deutsche Banken im Fokus
Neben der ING hat auch die italienische Großbank UniCredit (WKN: A2DJV6 / ISIN: IT0005239360) die deutsche Bankbranche im Fokus, die ebenfalls als möglicher Commerzbank-Investor galt. Doch laut der italienischen Zeitung Il Messaggero dürfte daraus nichts werden. Die Zeitung zitiert einen Insider aus dem engen Kreis rund um UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier mit den Worten, der mögliche Kauf der Commerzbank sei ein „geschlossenes Kapitel“. Damit steigen wiederum die Chancen für die ING Groep.

Aktie pendelt seitwärts
Nachdem die Commerzbank an der Börse zwischen Januar und Ende April um 40 Prozent auf 8,11 Euro zulegte, folgte eine erneute Korrektur. Dabei setzte die Aktie bis zum Montag der laufenden Woche auf 6,23 Euro zurück. In den vergangenen Handelstagen pendelte der Kurs dann seitwärts (aktuell: 6,31 Euro).

Trendpfeile zeigen nach unten
Mit einem Abstand von -16 Prozent zur 200-Tage-Linie notiert die Commerzbank weiterhin in einem übergeordneten, deutlichen Abwärtstrend. Charttechnisch kommt es jetzt darauf an, ob die Unterstützung bei rund 6 Euro (Februar-Tief) hält. Bei einem Unterschreiten dürfte als Nächstes zügig das Dezember-2018-Tief (5,50 Euro) angesteuert werden. Die Commerzbank bleibt damit – genau wie die Aktie der Deutschen Bank – derzeit ein klarer Short-Kandidat.

Anleger, die auf einen Abwärtstrend der Commerzbank-Aktie setzten und sogar überproportional von fallenden Kursen profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: HX98U9 / ISIN: DE000HX98U94) auf der Short-Seite an. Optimisten haben ebenfalls mit passenden Long-Produkten (WKN: HX9X5Z / ISIN: DE000HX9X5Z1) die Gelegenheit, auf steigende Kurse der Commerzbank-Aktie zu setzen.

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