Zu Beginn der Woche hatte das „Handelsblatt“ berichtet, dass Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) als Reaktion auf die jüngsten Probleme mehr Stellen als zunächst gedacht streichen wolle. Wie viel Arbeit auf das Management der Schwaben tatsächlich zukommt, wurde anhand der Zahlen zum Geschäftsjahr 2019 deutlich.

Die schwierige Lage bekommen sowohl Anteilseigner als auch Mitarbeiter zu spüren. Die 2019er-Dividende soll lediglich bei 0,90 Euro liegen, nachdem im Vorjahr noch 3,25 Euro je Aktie gezahlt wurden. Beschäftigte erhalten wiederum bis zu 597 Euro Ergebnisbeteiligung und eine einmalige Anerkennungsprämie von bis zu 500 Euro. Kein Vergleich zu dem Vorjahreswert von 4.965 Euro. Angesichts der jüngsten Geschäftszahlen aber auch keine Überraschung.

Zwar konnte Daimler die konzernweiten Umsatzerlöse 2019 um 3 Prozent auf 172,7 Mrd. Euro steigern, das Konzern-EBIT lag jedoch lediglich bei 4,3 Mrd. Euro, nach 11,1 Mrd. Euro im Vorjahr. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis schrumpfte um 67 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Auch für das Geschäftsjahr 2020 konnte das Management keinen Optimismus verbreiten.

Der Konzern-Absatz soll leicht unter dem Vorjahresniveau liegen, während die Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres gesehen werden. Zwar soll das EBIT deutlich steigen. Dies ist jedoch kein großes Kunststück, nachdem der Vorjahreswert von zahlreichen negativen Sondereffekten belastet wurde. Trotzdem sollte man den DAX-Konzern noch nicht abschreiben.

Auch wenn die jüngste Daimler-Bilanz alles andere als erfreulich ausgefallen ist, fielen die Marktreaktionen positiv aus. Nach den vielen Hiobsbotschaften ist die Hoffnung groß, dass nun die negativen Schlagzeilen eingepreist sind. Zudem dürfte es genügend Schnäppchenjäger geben, die sich die Daimler-Aktie angesichts eines 2020er-KGV von 8 genauer anschauen dürften. Außerdem sollte Daimler dank der Umbaumaßnahmen und der hohen Investitionen in Zukunft gestärkt in den Wettbewerb um Marktanteile gehen.

Anleger, die von der Stärke von Daimler überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat long (WKN: MF8U1E / ISIN: DE000MF8U1E6) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten haben Gelegenheit, mit entsprechenden Short-Produkten (WKN: MC4MRP / ISIN: DE000MC4MRP0) auf fallende Kurse der Daimler-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Daimler