DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy denkt im Zuge der Neuordnung seines Russland-Geschäfts über eine Kapitalerhöhung nach. Damit will sich der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn finanziellen Spielraum für mögliche weitere strategische Maßnahmen nach der Neuordnung erhalten, wie der Konzern am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Die Gespräche mit der russischen Safmar-Gruppe zum Verkauf des russischen Media-Markt-Geschäfts seien unterdessen "sehr weit fortgeschritten", hieß es weiter. Die Gespräche könnten kurzfristig zum Abschluss kommen.

An der Börse kamen die Neuigkeiten schlecht an. Die Ceconomy-Aktie verlor schon nach ersten Gerüchten über einen solchen Schritt am Morgen deutlich an Wert. Nachdem die Pläne offiziell wurden, lag sie am Nachmittag zuletzt mit mehr als elf Prozent im Minus und war damit schwächster Wert im MDax. Ceconomy und Metro waren im vergangenen Sommer aus der Aufspaltung der früheren Metro Group hervorgegangen.

Wie bereits bekannt, will die Ceconomy ihr gesamtes defizitäres russisches Media-Markt-Geschäft an die russische Safmar-Gruppe und deren Ableger M.video abgeben und sich im Gegenzug mit 15 Prozent an dem Elektronikhändler M.video beteiligen.

Bei der geplanten Kapitalmaßnahme würde Ceconomy das eigene Grundkapital durch die Ausgabe neuer Aktien um bis zu 10 Prozent erhöhen. Dabei würde das Unternehmen auf bestehendes genehmigtes Kapital zurückgreifen und das Bezugsrecht der jetzigen Aktionäre ausschließen. Eine endgültige Entscheidung dazu werde zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.

Mit der Summe von rund 300 Millionen Euro, um die es dabei geht, will Ceconomy seine Bilanz stärken und sich für weitere strategische Maßnahmen rüsten. Der Betrag passt auch zu den Plänen für den Russland-Deal. Dieser würde die Ceconomy-Tochter Media-Saturn nach bisherigen Angaben etwa 258 Millionen Euro kosten./stw/jha/