FRANKENTHAL (dpa-AFX) - Knapp drei Jahre nach einem Explosionsunglück beim Chemieriesen BASF mit Toten und Verletzten will das Landgericht Frankenthal in Rheinland-Pfalz an diesem Dienstag (13.00 Uhr) ein Urteil sprechen. Die Anklage wirft einem 63-Jährigen fahrlässige Tötung, Körperverletzung und das fahrlässige Herbeiführen einer Explosion vor. Er soll bei Reparaturarbeiten im Oktober 2016 in einer Art Blackout eine falsche Leitung angeschnitten und so die Tragödie ausgelöst haben. Bei der Explosion auf dem Werksgelände in Ludwigshafen kamen fünf Menschen ums Leben, 44 wurden verletzt.

Die Staatsanwaltschaft will eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Die Verteidigung forderte einen Freispruch oder im Falle einer Verurteilung eine Bewährungsstrafe von maximal sechs Monaten. Sie sieht auch eine Mitverantwortung von BASF wegen unzureichender Sicherheitsmaßnahmen und Rohrisolierungen. Für die Nebenkläger sind diese Strafen nicht hoch genug. Sie wollen zweieinhalb Jahre Haft, eine Strafe darunter sei für die Opfer und die Öffentlichkeit nicht darstellbar. Auch sie sehen eine Mitverantwortung von BASF./opi/DP/fba