PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Mittel- und Osteuropa sind am Donnerstag mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel gegangen. Wie auch im übrigen Europa sorgten vor allem sehr schwache Konjunkturdaten aus Europa und den USA für eine merklich getrübte Stimmung an den Börsen.

Auf das Jahr hochgerechnet ist das Bruttoinlandsprodukt der USA im zweiten Jahresviertel aufgrund der Coronakrise um fast ein Drittel eingebrochen. Auch die deutsche Wirtschaft brach im zweiten Quartal in historischem Ausmaß um gut zehn Prozent ein.

Für zusätzliche Verunsicherung an den Märkten sorgte US-Präsident Donald Trump. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter spielte Trump offen mit dem Gedanken, die Präsidentschaftswahl im November zu verschieben, damit die US-Bürger sicher wählen könnten.

Um 3,88 Prozent tiefer bei 50 024,63 Punkten schloss der polnische Leitindex Wig. Der enger gefasste Wig-20 büßte 3,36 Prozent auf 1763,22 Zähler ein. Deutlich im Minus schlossen etwa die Papiere des Tankstellenbetreibers PKN Orlen mit minus 5,7 Prozent. Die Aktien des größten polnischen Versicherungskonzerns PZU verbilligten sich um mehr als 4 Prozent.

An der Prager Börse schloss der tschechische Leitindex PX mit minus 3 Prozent bei 876,94 Punkten. Unter den größten Verlierern fanden sich die Papiere des Softwarekonzerns Avast mit minus 3,9 Prozent. Die beiden Bankenwerte Erste Group und Komercni Banka verloren jeweils rund 4 Prozent.

Auch die Moskauer Börse schloss mit Verlusten. Der RTS Index ging mit einem Minus von 2,66 Prozent auf 1232,35 Punkte aus dem Handel.

Etwas in Grenzen hielten sich die Abschläge an der Börse in Budapest. Dort schloss der ungarische Leitindex Bux mit einem vergleichsweise geringen Abschlag von 0,34 Prozent auf 34 797,24 Zähler. Gesucht waren die Anteilscheine des Pharmakonzerns Gedeon Richter mit plus 3,3 Prozent. Die Aktien der OTP Bank verloren hingegen über 4 Prozent./pma/APA/bek/he