Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ENERGIEKRISE/STAATSHILFEN - Deutschland hat in der Energiekrise mehr Staatsbeihilfen für Unternehmen bereitgestellt als alle anderen 26 EU-Länder zusammengenommen. Dies geht aus einer Zwischenbilanz der EU-Kommission hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. In der gesamten EU flossen demnach von März 2022 bis Juni 2023 Firmenbeihilfen in Höhe von 140 Milliarden Euro. Auf Deutschland entfielen davon 72,8 Milliarden Euro. Auf dem zweiten Platz liegt Italien mit 39,2 Milliarden Euro vor Spanien mit 12 Milliarden Euro. Frankreich kam mit 1,8 Milliarden Euro an Firmenbeihilfen aus, die Niederlande mit 570 Millionen Euro. (Handelsblatt)

BANKENABGABE - Die Hoffnung der deutschen Kreditwirtschaft auf Rückführung der Altmittel aus der nationalen Bankenabgabe zerplatzt. Nach Informationen der Börsen-Zeitung will die Bundesregierung die 2,3 Milliarden Euro einbehalten und in den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) fließen lassen. Als Trostpflaster soll die Bankenabgabe in Deutschland ab 2024 steuerlich abzugsfähig sein - wie in vielen anderen Ländern Europas. Einen entsprechenden Referentenentwurf habe Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nach Informationen der Börsen-Zeitung in die Ressortabstimmung geben lassen. Mit Kanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium sei das Vorgehen grundsätzlich abgestimmt. (Börsen-Zeitung)

RUSSLAND-SANKTIONEN - Russland erhält trotz westlicher Sanktionen viele EU-Waren über Drittstaaten wie China, Türkei oder Armenien. Der neuen Ifo-Sanktionsdatenbank zufolge sind die EU-Exporte nach Russland seit Beginn des Kriegs in der Ukraine im Frühjahr 2022 auf 37 Prozent des Vorkriegsniveaus zurückgegangen. Allerdings seien insgesamt nur 32 Prozent aller Produkte aus der EU sanktioniert. Bei Luxusgütern etwa beträfen die Sanktionen zwar Champagner, nicht aber Prosecco. (Börsen-Zeitung)

INDUSTRIE - Geldpolitische Schocks durch unerwartete Zinsänderungen wirken sich einer empirischen Studie der Europäischen Zentralbank zufolge stärker und schneller auf das verarbeitende Gewerbe aus als auf den Dienstleistungssektor. (Börsen-Zeitung)

AUTOVERSICHERUNG - Die Autoversicherungsbranche wird in den kommenden Jahren Verluste schreiben, prognostiziert HUK-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann im Interview. Die aktuelle Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sei katastrophal schlecht. (Börsen-Zeitung)

JAPANISCHE IMMOBILIENINVESTOREN - Japanische Anleger wenden sich nun verstärkt Europa und Deutschland zu, sagt Leonard Meyer zu Brickwedde, CEO und Gründer Kensho Investment Group in Tokio, die japanischen Immobilien-Investoren bei Käufen in Europa berät. Beide Regionen würden "sehr bald mehr Direktinvestitionen" sehen. (Börsen-Zeitung)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/uxd/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2024 01:11 ET (06:11 GMT)