Genf (awp) - Die an der SIX kotierte Beteiligungsgesellschaft ENR Russia Invest ist im ersten Halbjahr 2023 in die roten Zahlen abgerutscht. Dies sei vor allem auf die starke Abwertung des Rubels gegenüber dem Schweizer Franken im Berichtszeitraum zurückzuführen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Konkret erzielte ENR einen Semesterverlust von 6,1 Millionen Franken nach einem Gewinn von 13,4 Millionen im vergleichbaren Vorjahresabschnitt. Aufgrund der Sanktionen aufgrund des Ukraine-Kriegs werde das russische Geschäftsumfeld durch Import- und Exportbeschränkungen, Importsubstitution, neue regionale und internationale Beschaffungs- und Vertriebswege sowie Kapitalkontrollen beeinträchtigt, hiess es.

Beim Blumenproduzenten am Standort Kaluga seien die Gewächshäuser voll ausgelastet. Die Blumenzucht, der Schnitt und der Verkauf liefen weiterhin gut. Auch der Umbau der Coworking-Mietfläche im Geschäftszentrum Petrovsky Fort mache gute Fortschritte, und die laufenden Investitionsprogramme würden fortgesetzt. Die Parkeinnahmen im Parkhaus Turgenevskaya sind den Angaben zufolge ebenfalls stabil.

Einschränkungen im Handel

Für russische börsenkotierte Aktien und Anleihen gebe es Beschränkungen für den Handel oder die Rückführung von Verkaufserlösen ins Ausland. Die Devisenkontrollvorschriften und die Richtlinien der internationalen Vermittlerbanken erschwerten mitunter die Auszahlung von Bargeld aus Russland.

Die Inflation steige derweil mit dem Anstieg der Inlandsnachfrage und dem schwächeren Rubel, und die russische Zentralbank habe den Leitzins ihre Geldpolitik mehrfach gestrafft.

Dennoch seien derzeit keine Massnahmen erforderlich, um die operativen Geschäfte in Russland aufrechtzuerhalten. ENR beobachte aber weiterhin die geopolitischen Entwicklungen und das wirtschaftliche Umfeld.

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