LISSABON (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat Europa und den Westen aufgerufen, auch 2023 eng und solidarisch an der Seite der Ukraine zu stehen. Angesichts der russischen Aggression liege die stärkste Reaktion in der gemeinsamen Antwort der Partner, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einer Konferenz der Leiterinnen und Leiter der portugiesischen Auslandsvertretungen in der Hauptstadt Lissabon. Baerbock war von ihrem portugiesischen Kollegen Joao Gomes Cravinho zu der jährlichen Veranstaltung eingeladen worden.

Zugleich kritisierte Baerbock die russischen Angriffe auf die Ukraine über die Feiertage scharf. Jetzt sei nicht die Zeit für theoretische Fragen. Angesichts der Zeitenwende müssten sich alle Partner zusammensetzen, um zu sehen, wie man die Probleme gemeinsam lösen könne. Bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten sprach sich die Ministerin für pragmatische Lösungen aus.

Hoffnungsvoll für das neue Jahr stimme die europäische Einigkeit, die Portugal immer mitvorangetrieben habe. Portugal habe gezeigt, dass Solidarität keine Frage von Distanzen sei. Baerbock dankte besonders Cravinho für seinen Einsatz. In einer Zeit, in der man zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit entscheiden müsse, habe Portugal gezeigt, dass Neutralität keine Option sei.

Der größte Wunsch für das neue Jahr sei Frieden in 2023. Aber man dürfe sich den nicht nur wünschen. Solange Russland die Ukraine selbst an den Festtagen angreife, sei das ein Angriff auf die Menschlichkeit. Deswegen müsse man so lange es nötig sei, an der Seite der Ukraine stehen.

Baerbock war am Vorabend zu dem knapp zweitägigen Besuch in Portugal eingetroffen. Bei dem Besuch in der Hauptstadt Lissabon ging es neben dem Thema Ukraine auch um Fragen im Klima- und Energiebereich sowie zum Schutz der Weltmeere./bk/ro/DP/jha