FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag zum US-Dollar und zum Franken gesunken und hat damit den Höhenflug der vergangenen Handelstage vorerst beendet. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2229 US-Dollar gehandelt, nachdem sie zum Wochenauftakt noch bis knapp an die Marke von 1,23 gestiegen war und damit auf den höchsten Stand seit etwa drei Jahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2230 (Montag: 1,2277) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8177 (0,8145) Euro.

Zum Schweizer Franken ist der Euro bereits am Morgen wieder unter die Marke von 1,18 gerutscht und notiert am späten Nachmittag nur noch bei 1,1775 CHF (Mittag 1,1793). Auch zum US-Dollar zeigt sich die Schweizer Währung fester, der US-Dollar verbilligt sich entsprechend auf 0,9629 CHF (Mittag 0,9653).

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben Zweifel am Zustandekommen einer neuen Bundesregierung den Höhenflug des Euro ausgebremst. Zuletzt gab es in der SPD immer mehr Widerstand gegen eine Neuauflage der grossen Koalition. In mehreren, allerdings kleineren Landesverbänden waren Koalitionsverhandlungen eine Absage erteilt worden - entweder vom Parteivorstand wie in der Berliner SPD oder auf Parteitagen wie in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Ausserdem wird der etwas schwächere Eurokurs mit einem Medienbericht begründet, demzufolge die EZB mit konkreten Signalen für eine künftig weniger lockere Geldpolitik noch abwarten könnte. Zuvor hatte das Protokoll der jüngsten EZB-Zinssitzung Spekulationen angeheizt, wonach eine erste Zinserhöhung in der Eurozone schneller als bisher gedacht erfolgen könnte. Der Eurokurs hatte von diesen Spekulationen zeitweise stark profitiert.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88860 (0,89043) britische Pfund, 135,40 (135,81) japanische Yen und 1,1795 (1,1799) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1333,85 (1339,25) Dollar gefixt./jkr/tos/he