FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Freitag nach stabilem Beginn etwas nachgegeben zum US-Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1179 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1240 Dollar festgesetzt.

Zum Franken hat der Euro ebenfalls etwas eingebüsst. Das Währungspaar EUR/CHF notiert aktuell mit 1,0555 etwas tiefer als am Morgen (1,0563) bzw. Vorabend (1,0579). USD/CHF wurde derweil zuletzt bei 0,9444 nach 0,9426 bzw. 0,9461 gehandelt.

Am Donnerstag war der Euro inmitten heftiger Finanzmarktturbulenzen auf Talfahrt zeitweise bis auf 1,1055 Dollar gefallen. Der US-Dollar hatte zu allen wichtigen Währungen zugelegt und der Dollarindex war auf ein Dreijahreshoch gestiegen. Die von der EZB beschlossenen Massnahmen zur Dämpfung der wirtschaftlichen Belastungen durch die Coronavirus-Pandemie hatten die Aktienmärkte zunächst nicht beruhigt. Inzwischen gibt es nach dem Ausverkauf am Vortag aber zumindest Stabilisierungsansätze. Die amerikanische Notenbank Fed hatte unterdessen neue Geldspritzen für die Banken und Änderungen ihrer monatlichen Anleihekäufe angekündigt. Die norwegische Notenbank hatte am Morgen den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Die norwegische Krone legte zum Euro zu.

Angesichts der hohen Verunsicherung durch die Coronakrise sind die kurzfristigen Kursausschläge an den Devisenmärkten oft erratisch. "In diesen Krisentagen gibt es viele seltsame Effekte, die die Wechselkurse ziemlich heftig schütteln", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Der Euro könnte aus seiner Sicht aber langfristig davon profitieren, dass die EZB nicht - wie von den Finanzmärkten gewünscht - den Einlagezinssatz gesenkt habe. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe hingegen die Massnahmen getroffen, die tatsächlich der Kreditvergabe helfen.

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