LONDON (awp international) - Die Eskalation im Nahen Osten treibt den Goldpreis weiter nach oben. In der Nacht auf Montag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1588,13 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2013. Bis zum Morgen bröckelte der Kurs wieder etwas ab, lag aber mit 1577,26 Dollar immer noch 1,61 Prozent über dem Schluss vom Freitag.

Damit setzte sich der Kursanstieg der vergangenen Tage infolge der von US-Präsident Donald Trump angeordneten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani fort. Gold ist bereits seit einigen Wochen wieder verstärkt als Krisenwährung gefragt. Anfang Dezember vergangenen Jahres hatte die Feinunze rund 1450 Dollar gekostet.

Trump hatte am Sonntagabend (Ortszeit) die Situation im Nahen Osten mit Drohungen gegen den Irak verschärft. Nur wenige Tage nach der Tötung Soleimanis überschlagen sich damit die Ereignisse im Nahen Osten - es droht eine militärische Eskalation. Die Europäer fordern von allen Seiten Zurückhaltung und wollen auf Diplomatie setzen.

Noch trauern im Iran Hunderttausende bei Prozessionen um Soleimani, aber Teheran hat Rache geschworen und dürfte wohl bald handeln. Für diesen Fall hatte Trump zunächst nur der Islamischen Republik harte Vergeltungsschläge in Aussicht gestellt, doch nun bekommt auch der Irak den Unmut des US-Präsidenten zu spüren: Für den Fall eines feindseligen Rauswurfs der rund 5000 US-Soldaten aus dem Krisenland drohte Trump dem bisherigen US-Verbündeten mit Sanktionen "wie nie zuvor".

Der Irak müsse die US-Bedingungen für einen Abzug erfüllen, forderte Trump mitreisenden Journalisten während des Rückflugs aus dem Bundesstaat Florida nach Washington in seinem Regierungsflugzeug Air Force One. Die Regierung in Bagdad müsse die Kosten für bestimmte von den USA im Irak gebaute Infrastruktur zurückerstatten, darunter ein moderner Luftwaffenstützpunkt, der Milliarden US-Dollar gekostet habe./zb/jkr/fba