FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag deutlich von seinen Vortagsverlusten erholt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1408 US-Dollar und damit einen Cent mehr als im asiatischen Handel. Am Donnerstag war der Euro noch unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1346 (Donnerstag: 1,1341) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8814 (0,8818) Euro.

Marktteilnehmer begründeten die Erholung des Euro vor allem mit dem auf breiter Front schwächeren US-Dollar. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten. Der Dollar als Weltreservewährung war deshalb weniger gefragt und geriet unter Druck.

Ein Auslöser für die bessere Stimmung an den Finanzmärkten waren Hoffnungen auf einen geordneten Brexit. Die britische Zeitung "The Sun" berichtete, dass die nordirische Partei DUP die Brexit-Pläne der britischen Regierung unter Umständen unterstützen könnte. Diese Nachricht dämpfte die Angst vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens und verlieh auch dem britischen Pfund Auftrieb.

Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass die Zinswende im Euroraum später kommen könnte als bislang gedacht. Entsprechende Hinweise gaben zwei französische EZB-Vertreter. Der Euro wurde dadurch aber ebenso wenig belastet wie durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland: Das Ifo-Geschäftsklima war im Januar auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gefallen. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86580 (0,87085) britische Pfund, 124,72 (124,43) japanische Yen und 1,1310 (1,1283) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1297 Dollar gehandelt. Das waren 16 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he