FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag mit Kursgewinnen auf positive Nachrichten zum US-chinesischen Handelsstreit reagiert. Auch der chinesische Yuan legte zu, während der US-Dollar nachgab. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1092 Dollar und damit knapp einen halben Cent mehr als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1090 Dollar festgesetzt.

Rückenwind erhielt der Euro durch Nachrichten aus China. Nach Angaben der chinesischen Regierung haben sich die USA und die Volksrepublik auf eine schrittweise Reduzierung der gegenseitig erhobenen Strafzölle geeinigt. Dies werde Bestandteil eines ersten Teilabkommens sein, sagte Regierungssprecher Gao Feng in Peking. Das Abkommen solle innerhalb der nächsten Wochen unterzeichnet werden. Das Ausmaß der Zollreduzierung hänge vom konkreten Inhalt des Abkommens ab, sagte Gao.

Der Dollar war nach Bekanntwerden der Erklärung weniger als sicherer Hafen gefragt. Dagegen profitierte der chinesische Yuan. Auch die norwegische Krone und der australische Dollar legten zu. Norwegen profitierte als Ölproduzent von steigenden Rohölpreisen, Australien ist ein traditioneller Handelspartner Chinas. Etwas weniger gefragt war dagegen der japanische Yen, der als sicherer Hafen in ungewissen Zeiten beliebt ist.

Produktionsdaten aus Deutschland überraschten negativ. Die Industrie fuhr ihre Gesamtherstellung im September etwas stärker zurück als erwartet. Zudem fiel das Ergebnis für das gesamte dritte Quartal schwach aus. "Die industrielle Schwächephase ist über die Wirtschaftszweige breit verteilt", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Zahlen. Mit dem jüngsten Produktionsrückgang sei eine technische Rezession fast schon amtlich, ergänzte Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank./bgf/jsl/jha/