NEW YORK (awp international) - Der Kurs des Euro hat seine Gewinne am Mittwoch im New Yorker Handel leicht ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung profitierte von einer ausgeprägten Dollar-Schwäche und stieg auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Zuletzt kostete ein Euro 1,2407 USD. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2352 (Dienstag: 1,2249) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8096 (0,8164) Euro gekostet.

Zum Schweizer Franken stabilisierte sich der US-Dollar hingegen, nachdem er am Nachmittag bei 0,9427 CHF den tiefsten Stand seit September 2017 markiert hatte. Aktuell liegt der Kurs mit 0,9454 CHF wieder leicht höher.

Der Euro erholte sich ebenfalls zum Franken und notiert am Abend bei 1,1729 CHF nach 1,1712 CHF am späten Nachmittag; zeitweise war der Kurs unter die Marke von 1,16 gefallen.

Markttreiber waren jüngste Massnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Die grösste Volkswirtschaft der Welt will künftig importierte Waschmaschinen und Solarmodule mit hohen Strafzöllen belegen. Die protektionistische Politik von Trump schürte am Devisenmarkt die Furcht vor einem Handelskrieg. "Trump trampelt auf Dollar herum," fasste Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Marktentwicklung zusammen.

Hinzu kamen am Mittwoch Äusserungen von US-Finanzminister Steven Mnuchin. Am WEF sagte er: "Der schwächere Dollar ist gut für uns, insofern er den Aussenhandel beeinflusst und Chancen eröffnet." Ausserdem wird befürchtet, dass Trump in einer für Freitag erwarteten Rede in Davos erneut protektionistische Töne anstimmen könnte.

Die aktuelle Eurostärke wird aber auch ein Stück weit durch Spekulationen begründet, wonach die EZB im Rahmen ihrer Zinssitzung am Donnerstag Hinweise auf eine schnellere Abkehr von ihrer extrem lockeren Geldpolitik geben könnte. Mit Spannung wird erwartet, inwieweit sich EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung zur jüngsten Euro-Stärke äussern wird.

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